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Schulen in Potsdam: Schulcampus Waldstadt soll gebaut werden

Mit großer Mehrheit haben am gestrigen Mittwoch die Stadtverordneten den Beschluss für den geplanten Schulcampus Waldstadt abgesegnet.

Waldstadt II - Die Schule kommt: Mit großer Mehrheit haben am gestrigen Mittwoch die Stadtverordneten den Beschluss für den geplanten Schulcampus Waldstadt abgesegnet. Damit sei laut Baubeigeordnetem Bernd Rubelt (parteilos) eine „Leitentscheidung“ gefallen. In dem Waldstück am Bahnhof Rehbrücke, zum Teil im Landschaftsschutzgebiet, soll ein Komplex aus weiterführender Schule für 900 Schüler, Förderschule für 300 Schüler, Sportplätzen, Hort und Kita entstehen. Nach Kritik einer Bürgerinitiative hatte die Verwaltung die Gesamtfläche fast verdoppelt, um zwischen den Gebäuden mehr Bäume erhalten zu können. Diesen geänderten Plänen hatten zuvor bereits Bau-, Bildungs- und Hauptausschuss zugestimmt.

Noch einmal übte die Bürgerinitiative vor den Stadtverordneten Kritik an den Plänen. „Wir fühlen uns betrogen und ausgenutzt“, sagte Oksana Adams in Bezug auf das Beteiligungsverfahren. Die Initiative spricht sich gegen den Schulstandort und für den Erhalt des Waldes aus.

Mehrere Stadtverordnete betonten, sie hätten sich die Entscheidung nicht leich gemacht. „Mir fällt es schwer, dort Grünfläche zu beanspruchen, aber wir haben kaum eine andere Wahl“, sagte Lars Eichert (CDU/ANW). Saskia Hüneke (Grüne) erklärte, sie bedaure, wenn die Bürger durch die Pläne erschreckt worden seien. „Aber wir müssen das Dilemma zwischen Nutzung und Wald lösen.“

„Wir sind zuversichtlich, zu einer Einigung zu gelangen.“ 

Für Dennis Hohloch (AfD) ist die Lage einfach: „Die Menschen wollen das hier nicht.“ Er wohne selbst in der Waldstadt, und die Pläne bedrohten den Charakter des Viertels. Dem widersprach Babette Reimers (SPD): „Die Waldstadt heißt so, weil sie in einem Waldstück gebaut wurde, und das bleibt auch so.“ HansJürgen Scharfenberg (Linke) warnte vor „populistischen Auseinandersetzungen“. Man könne es nicht allen recht machen. „Wir haben mit den Einwohnern gesprochen und es gab Veränderungen“, so Scharfenberg.

Die Pläne stoppen könnte noch die Landesforstbehörde. Diese hatte in einer Stellungnahme gegen die Eingriffe in den Wald votiert. Eine Stadtsprecherin sagte den PNN, nach der Kritik habe man die Pläne überarbeitet und das Campus-Gebiet vergrößert – um zusammenhängende Waldflächen erhalten zu können. Dazu gebe es Einvernehmen mit dem Landesamt. Aktuell gebe es weitere Abstimmungen, um die forstrechtliche Genehmigung zu erhalten – auch zu den Ausgleichsmaßnahmen. „Wir sind zuversichtlich, zu einer Einigung zu gelangen.“ 

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