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Schulen in Potsdam: Schlaatz soll Gymnasium bekommen

Die Förderschule Am Nuthetal soll in die Waldstadt umziehen. Der bisherige Schulstandort bleibt aber erhalten.

Schlaatz/Waldstadt - Die Förderschule Am Nuthetal soll nach ihrem Umzug in ein vierzügiges Gymnasium mit zirka 700 Schülern umgewandelt werden. Dies geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleinen Anfrage der Fraktion Die Andere hervor. Die Stadt reagiert damit auf die wachsenden Schülerzahlen. Das bestehende Gebäude ist laut Stadtverwaltung für die Schülerzahl der Förderschule deutlich zu groß. Dort lernen derzeit 123 Schüler. Da der Bedarf auch bei Gymnasien in den nächsten Jahren weiter steigen soll, will die Stadt auch die bestehende Infrastruktur ausnutzen. Einen konkreten Termin dafür gibt es allerdings noch nicht.

Denn bis der Schlaatz ein eigenes Gymnasium bekommt, muss erst noch ein Ersatz für die Förderschule geschaffen werden. Wie berichtet hatten die Stadtverordneten Anfang Juni beschlossen, dass die Förderschule am Nuthetal langfristig an den Standort Waldstadt-Süd umziehen soll. Demnach soll in einem Waldstück am Bahnhof Rehbrücke, zum Teil im Landschaftsschutzgebiet, ein Komplex aus weiterführender Schule für 900 Schüler, Förderschule für 300 Schüler, Sportplätzen, Hort und Kita entstehen. Auch am neuen Standort soll der Schwerpunkt der Förderschule auf der Arbeit mit lernbehinderten Kindern und Jugendliche liegen. Laut der bisherigen Schulentwicklungsplanung der Stadt soll der neuen Schulcampus in Waldstadt-Süd zum Schuljahr 2022/2023 eröffnet werden. Bis es soweit ist, wird also auch die Förderschule am Nuthetal bleiben.

Potsdam hat einen großen Bedarf an Schulen - auch für Schüler mit speziellem Lernbedarf

Der Bedarf an geeigneten Schulen für Schüler mit einem speziellen Lernbedarf ist in Potsdam durchaus gegeben: Im vergangenen Schuljahr besuchten 762 Schüler in Potsdam eine Förderschule. Die Schülerzahlen an den sonderpädagogischen Schulen in Potsdam sind in den vergangenen beiden Schuljahren sogar angestiegen. In den vergangenen zehn Jahren schwankten die Zahlen nämlich um 700 herum. Derzeit gibt es in Potsdam mit der Schule Am Nuthetal, der Comenius-Schule, der Fröbelschule, der Oberlinschule und der Wilhelm-Türk-Schule fünf Förderschulen. Diesem wachsenden Bedarf soll laut der Antwort der Landeshauptstadt mit der Errichtung der neuen Förderschule mit ihren Kapazitäten für rund 300 Schüler Rechnung getragen werden. Eine Abschaffung von Förderschulen sei nicht vorgesehen. Auch an dem Vorgehen, Kinder mit erhöhtem Lernbedarf inklusiv an Regelschulen zu unterrichten, werde sich nichts ändern. Insgesamt elf Schulen in öffentlicher Trägerschaft beteiligen sich am Konzept „Schule für gemeinsames Lernen“ und unterrichten Kinder mit besonderem Lernbedarf als so genannte „Inklusionsschulen“.

Gegen den geplanten Bau in der waldstadt hatte sich aber auch Widerstand geregt: Eine Bürgerinitiative hatte zunächst durchgesetzt, dass die für den Bau vorgesehene Fläche beinahe verdoppelt wurde, um zwischen den Gebäuden mehr Bäume erhalten zu können. Einige Stadtverordnete hatten nach dem Beschluss beteuert, ihnen sei die Abstimmung nicht leichtgefallen. „Mir fällt es schwer, dort Grünfläche zu beanspruchen, aber wir haben kaum eine andere Wahl“, sagte etwa Lars Eichert (CDU/ANW).

Wann der Bau des Schulcampus Waldstadt beginnt, steht noch nicht fest. Die Landesforstbehörde könnte die Pläne noch stoppen – in einer Stellungnahme hatte sie den Eingriff in den Wald bemängelt. Auch deshalb wurde das Gebiet für den Campus vergrößert. 

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