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Das OSZ in der Jägerallee soll Standort für eine neue Gesamtschule werden.

© Andreas Klaer

Schulen in Potsdam: Neue Kritik an Schließplänen für OSZ

Nach dem Berufsschulverband und den Kammern spricht sich auch der Potsdamer Wirtschaftsrat gegen die Pläne für eine Schließung des Oberstufenzentrums in der Jägerallee aus.

Potsdam - Die geplante Schließung des Oberstufenzentrums 1 in der Jägerallee zugunsten einer weiterführenden Schule stößt auf weitere Ablehnung. Nach der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer hat nun auch der Wirtschaftsrat der Stadt seinen Widerstand angekündigt. „Es kann nicht sein, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, um Potsdam als attraktiven Studien-, Ausbildungs- und Arbeitsstandort zu profilieren und gleichzeitig eine Berufsschule schließen.“ 

Ferner erinnerte Wirtschaftsratschef Götz Th. Friederich, der bekanntlich auch Chef von Potsdams CDU-Fraktion ist, daran, dass sich Unternehmen weiter in Potsdam ansiedeln und „händeringend“ nach Fachkräften suchen würden – dafür benötige es aber eben die berufliche Bildung in der Stadt. Der Wirtschaftsrat ist ein unabhängiges Expertengremium, das das Rathaus beraten soll.

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Seit Tagen gibt es immer mehr Kritik an den Plänen für die Schließung. Zunächst hatte das Schulamt in Brandenburg (Havel) in der vergangenen Woche aufgrund zurückgehender Schülerzahlen am OSZ dessen perspektivische Umwidmung in ein Gymnasium empfohlen. Das hatten SPD-Vertreter als Hauptargument für eine Kompromissidee im Dauerstreit um eine Gesamtschule oder ein Gymnasium am Standort Pappelallee genutzt, zumal deswegen der Bruch der rot-grün-roten Rathauskooperation im Raum stand.

Die Stadtverordneten entscheiden bei einer Sondersitzung am 23. Juni

Mit dem zusätzlichen OSZ-Gebäude, das nach Aussagen der Befürworter der Schließung schon jetzt halb leer sei, stünden zwei innenstadtnahe Adressen zur Verfügung, so das Kalkül. Zudem müsste die schon bestehende Gesamtschule „Am Schloss“ nicht nach Krampnitz umziehen. Derzeit muss nun die Bildungsverwaltung unter Dezernentin Noosha Aubel (parteilos) prüfen, ob die Wünsche tatsächlich so machbar sind. 

Allerdings hatte ihr Ressort nach PNN-Informationen bereits vor dem Streit mit dem OSZ geplant – als Übergangsstandort für das Gymnasium, das nach ihrem Bestreben in die Pappelallee soll. Am nächsten Dienstag soll der aktuelle Planungsstand mit den Stadtverordneten debattiert werden, bei einer Sondersitzung des Stadtparlaments am 23. Juni soll der Streit entschieden werden.

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