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Landeshauptstadt: Schule Haeckelstraße ein Provisorium

Stadtverwaltung: Platz reicht nicht für Gesamtschule / Schule muss in einigen Jahren erneut umziehen

Potsdam-West - Nun liegt es Schwarz auf Weiß vor: Die im August öffnende neue Gesamtschule in der Haeckelstraße kann nicht am Standort in Potsdam-West verbleiben. Die Schulverwaltung hat die Ergebnisse ihrer Prüfung veröffentlicht und kommt zu dem Ergebnis, dass der Standort nicht weiter ausgebaut werden kann und keinen Platz für die Schulform Gesamtschule bietet. Daher wird vorgeschlagen, zum Schuljahr 2016 in die noch zu bauende Schule ins Bornstedter Feld zu ziehen. Aber selbst bis dahin muss am neuen Standort improvisiert werden.

Die Eröffnung der neuen Gesamtschule wurde dringend nötig, weil im aktuellen Wahlverfahren die Schüler sich vor allem für Gesamtschulen in Potsdam entschieden haben. Jedoch ist an den drei bisherigen Gesamtschulen nicht genug Platz, um alle Schüler unterzubringen. Daher haben die Stadtverordneten für die Gründung der neuen Schule entschieden.

Dass in der Plattenbauschule vom Typ Erfurt aus DDR-Zeiten in der Haeckelstraße der Platz nicht reichen könnte, hatte Schulbereichsleiter Dietmar Weiberlenn bereits bei der Beratung zum Schulentwicklungsplan gesagt. Nun haben es die Stadtverordneten auch schriftlich erhalten. Eine Hälfte der Schule wird von der Zeppelin-Grundschule genutzt. Die andere Hälfte des Hauses steht zur Verfügung – allerdings, so heißt es in dem Schreiben, für eine Oberschule mit drei Klassen pro Jahrgang oder ein Gymnasium mit drei Klassen pro Jahrgang. Eine Gesamtschule kann nach Verwaltungsangaben aus zwei Gründen nicht verwirklicht werden: „Auf dem Schulgrundstück ist keine zusätzliche Erweiterung möglich und eine Gesamtschule benötigt eine größere Turnhalle sowie mehr Außenfläche, für die das Grundstück keine Möglichkeit bietet“. Für die 120 Schüler, die ab August dort in Kooperation mit der Voltaire-Gesamtschule lernen werden, ist es also nur eine Übergangslösung. Sogar die Idee, eine Traglufthalle für den Schulsport aufzustellen, sei wieder aktuell, heißt es. Geprüft hat die Verwaltung nach eigenen Angaben auch die Erweiterung anderer Gesamtschulen. Diese Möglichkeit besteht nicht. Auch die von der FDP vorgeschlagene Umwandlung einer Oberschule in eine Gesamtschule sei schwierig, so die Verwaltung. Von den vier Oberschulen hat einzig die Waldstädter Fontane-Oberschule die Kapazität, Gesamtschule zu werden. Allerdings, so die Einschränkung der Verwaltung, müsste dann die Primarstufe in eine Grundschule umgewandelt werden und ausziehen. Es gebe aber keine verfügbaren Gebäude in dem Stadtteil.

Bleibt als letzte Möglichkeit noch, am Schilfhof im Schlaatz eine neue Schule zu eröffnen. Nach erfolgter Sanierung mit Geld aus dem Konjunkturpaket seien in dem Gebäude alle Schulformen möglich, heißt es seitens der Verwaltung. Bislang wurde diese Idee politisch nicht öffentlich diskutiert. Unter der Hand hieß es immer, man wolle die Gesamtschüler nicht an den Schlaatz schicken. Aus der Verwaltung hieß es hingegen, es sei für die Schullandschaft gut, wenn in den Plattenbaugebieten neben einem Gymnasium auch eine Gesamtschule existieren würde. Der Schulleiter der Kollwitz-Schule hat der Verwaltung übrigens vorgeschlagen, dass seine Einrichtung aufgrund des Platzmangels im Schulhaus in der Brandenburger Vorstadt an den Schlaatz ziehen würde. Der Vorschlag wurde abgelehnt.

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