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Schulbaupläne: Weiter Kritik an Waldcampus

Die Entscheidung über den neuen Schulstandort in der Waldstadt ist vertagt worden. Die SPD will erneut die Sportler anhören.

Potsdam - Die überarbeiteten Rathaus-Planungen für den seit Jahren umstrittenen Schulcampus am Rande der Waldstadt stoßen bei den Anwohnern auf wenig Gegenliebe. Denn immer noch würde ein Teil des dortigen Waldgebietes abgeholzt, sagte Sabine Blossey von der Initiative Bürger für Waldstadt den PNN am Dienstag auf Anfrage. Und dies widerspreche dem von der Mehrheit im Stadtparlament erst im August ausgerufenen Klimanotstand, so ihr Argument. Daher bitte man die Politik noch einmal innezuhalten – und zusammen mit den Anwohnern auch neue Vorschläge zu erarbeiten. Das wiederholte sie auch am Dienstagabend im Bildungsausschuss. 

Die Stadt hatte zu einer Bürgerversammlung in der vergangenen Woche neue Entwürfe für den Campus veröffentlicht, weiterhin sind eine Gesamt- und eine Förderschule sowie eine Kita samt Parkgarage geplant. Damit orientierte sich das Rathaus an seinen ursprünglichen, dann später wieder überarbeiteten Plänen, die allerdings vom Land verworfen wurden. Demnach sind für das dortige Landschaftsschutzgebiet nun noch zwei Großsportplätze vorgesehen – als Begründung verwies Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage auf den aktuellen Bedarf für zehn neue Großspielfelder in Potsdam, wobei im Potsdamer Süden noch zwei weitere Felder auf der sogenannten Kulturbodendeponie geplant seien. 

SPD will Sportler erneut anhören

Weitere Ersatzstandorte für wettkampftaugliche Sportflächen seien nicht erkennbar, so Klier. Im Ausschuss hieß es, mehrere Sportvereine aus Potsdam hätten sich mit einem offenen Brief gemeldet und noch einmal ihren Bedarf für Sportplätze dargestellt, hieß es.

SPD-Fraktionschef Daniel Keller nahm auch das zum Anlass, noch einmal eine dann auch beschlossene Vertagung der Entscheidung zu fordern. Angesichts des großen Debattenbedarfs müsse man auch die Sportler noch einmal hören, was dann Anfang Oktober der Fall wäre – nach der Landtagswahl. Damit könnte ein Beschluss frühestens im November fallen.

Die Planungen sind auch wegen noch offener Grundstücksfragen schwierig. Das Land Brandenburg wollte wie berichtet seine Flächen nicht vergünstigt an die Stadt verkaufen, was für das Rathaus Zusatzkosten in Millionenhöhe bedeuten würde. Die Verhandlungen dazu würden andauern, sagte Stadtsprecher Klier. Für die Initiative ist das aber auch ein Grund, warum die Stadt gerade noch einmal neu planen müsste.

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