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Schulanfang in Potsdam: 1960 Zuckertüten: Überblick zur Einschulung

Steigende Schülerzahlen, mehr Lehrer und ein digitales Pilotprojekt: Die wichtigsten Informationen zum Beginn des neuen Schuljahres 

Potsdam - Sechs Wochen Freiheit für die Schüler gehen zu Ende, die Schule geht wieder los. Am Samstag bekommen in Potsdam 1960 Erstklässler ihre Zuckertüten überreicht. Ein Überblick über das Wichtigste zum Schulstart.

Wie viele Schüler lernen in Potsdam?

Zu Beginn des neuen Schuljahres besuchen etwa 27100 Schüler eine Schule in Potsdam. Das sind rund 300 mehr als noch vor einem Jahr, wie Stadtsprecherin Christine Homann auf Anfrage mitteilte. Im vergangenen Jahr pendelten etwa 4250 Schüler von außerhalb an eine Potsdamer Schule. Damit fuhren 18,5 Prozent der Schüler aus der benachbarten Mittelmark, aus anderen Teilen Brandenburgs oder aus Berlin zum Lernen an eine der allgemeinbildenden Schulen nach Potsdam. In der Landeshauptstadt existieren knapp 20 Schulen in freier Trägerschaft. Sie reichen von Schulen mit konfessionellem Hintergrund wie das Evangelische Gymnasium Hermannswerder oder die Katholische Marienschule über von Vereinen oder Stiftungen getragene Schulen bis zu Bildungseinrichtungen mit alternativen Pädagogikansätzen wie die Waldorfschule oder die Freie Schule. 5330 Schüler besuchten im vergangenen Schuljahr eine dieser Schulen in freier Trägerschaft. Neuere Zahlen liegen nach Angaben der Stadtsprecherin noch nicht vor. 

Wie viele Erstklässler gibt es?

1960 Kinder werden eingeschult und besuchen im neuen Schuljahr eine erste Klasse in Potsdam. Das sind 85 ABC-Schützen mehr als vor einem Jahr, aber genauso viele wie vor zwei Jahren. Mit ihren Zuckertüten besuchen die Kinder eine der 21 städtischen Grundschulen oder eine der drei weiterführenden Schulen mit Primarstufe. Zusätzlich stehen zehn Grundschulen und eine weiterführende Schule mit Primarstufe in freier Trägerschaft zur Verfügung. 

Wie viele Lehrer wurden eingestellt?

Insgesamt wurden zum Schuljahresbeginn 130 Beschäftigte in den Schuldienst in Potsdam unbefristet eingestellt. Darunter sind 120 Lehrer und 10 als sonstiges pädagogisches Personal eingestellt, wie Ralph Kotsch, Sprecher des Landesbildungsministeriums, auf Anfrage mitteilte. Unter den 120 frisch eingestellten Lehrern sind zehn Seiteneinsteiger. Fast alle ausgeschriebenen Stellen konnten demnach besetzt werden. Nur eine Stelle sei noch ausgeschrieben, für die die Bewerbungsfrist aber erst in der kommenden Woche ende. Wie viele zusätzliche Stellen geschaffen wurden, konnte Kotsch nicht stadtscharf sagen. Im Zuständigkeitsbereich des Schulamtes Brandenburg (Havel), das neben Potsdam und die Stadt Brandenburg/Havel auch die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming umfasst, wurden 150 Stellen zusätzlich geschaffen. Im Lauf des Schuljahres werden nach Angaben des Sprechers noch weitere Stellen für Vertretungen etwa für Elternzeiten oder Krankheitsfälle geschaffen. 

Wo wird oder wurde gebaut?

Zum Schulstart fertiggestellt wurde der Neubau der Grundschule Bornim. Die Schüler können nun aus den Containern in den 15,6 Millionen Euro teuren Bau neben dem Bürgerhaus Bornim umziehen. Bereits Ende des vergangenen Schuljahres wurde die Sanierung der Schilfhof-Schule abgeschlossen. Für acht Millionen Euro hat der Kommunale Immobilien Service (KIS) hier eine Erweiterung der Gesamtschule gebaut. Außerdem soll der Hort an der Theodor-Fontane-Oberschule zum Schuljahreswechsel fertig werden.

Wo lernen Schüler in Containern?

An der Grundschule Rote Kaserne Ost im Bornstedter Feld lernen derzeit acht Klassen in Containern. Wie berichtet hatte sich der Neubau der Schule dort um etwa ein halbes Jahr verzögert, weshalb der KIS zusätzliche Container anschaffen musste. Die Grundschule am Humboldtring befindet sich ebenfalls in Containern, dort allerdings in einer auf Dauer angelegten sogenannten Modulanlage, die sich optisch kaum von einer Schule mit klassischer Bauweise unterscheidet. Auf Container setzt auch die neue Gesamtschule „Am Schloss“. Eigentlich sollten die Schüler schon zu Schuljahresbeginn an der Esplanade lernen können, aber wie berichtet hat sich der Containerbau verzögert. Nach Angaben von Stadtsprecherin Homann soll dort nach den Winterferien 2020 der Unterricht in den Modulen beginnen können. Bis dahin sind die Schüler in der benachbarten Da-Vinci-Schule untergebracht.

Was ist noch neu?

Brandenburgs Schulen sollen digitaler werden. In einem Pilotprojekt zur digitalen Vernetzung startet nun mit Schuljahresbeginn die Schul-Cloud Brandenburg. Entwickelt wurde diese am Hasso-Plattner-Institut (HPI), gefördert durch das Bundesbildungsministerium. Mit der Cloud sollen Schulen, Lehrer und Schüler verschiedene Inhalte einfach und sicher nutzen können, auch von unterwegs und von unterschiedlichen Geräten aus. 51 Schulen aus Brandenburg nehmen an dem Pilotprojekt teil, zwei Jahre lang testen sie das System, das im Laufe der Zeit zu einem Prototyp entwickelt werden soll. Aus Potsdam sind drei Schulen dabei: die Neue Grundschule Potsdam am Stern, die Internationale Grundschule in der Teltower Vorstadt und die Sportschule Potsdam am Luftschiffhafen. Die Schul-Cloud ist Teil der digitalen Ausrüstung der Schulen in Brandenburg, für die in den kommenden Jahren 168 Millionen Euro investiert werden sollen. Davon stellt die Bundesregierung 151 Millionen Euro für den „Digitalpakt Schule“ bereit, 17 Millionen Euro steuern Land und Schulträger bei.

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