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Landeshauptstadt: „Schöne Aussicht“ kann gebaut werden Land erlaubt Krampnitz-Erweiterung

Das neue Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Krampnitz-Kaserne darf auf den südlichen Aasberg ausgeweitet werden. Die Ausgliederung aus dem Landschaftsschutzgebiet Königswald sei möglich, einzige Bedingung der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg sei die Durchführung eines naturschutzrechtliches Verfahrens, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag im Bauausschuss.

Das neue Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Krampnitz-Kaserne darf auf den südlichen Aasberg ausgeweitet werden. Die Ausgliederung aus dem Landschaftsschutzgebiet Königswald sei möglich, einzige Bedingung der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg sei die Durchführung eines naturschutzrechtliches Verfahrens, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag im Bauausschuss. Dies sei ohnehin geplant gewesen. Deshalb habe sich die Stadt dazu entschlossen, die Klage gegen die Landesplanung zurückzunehmen, sagte Goetzmann. Der „Schönen Aussicht“, einem Viertel mit 74 hochpreisigen Einfamilienhäusern, steht damit von Landesseite nichts mehr im Weg.

Für die Stadt ist die „Schöne Aussicht“ ein wichtiger Bestandteil für das Entwicklungsgebiet Krampnitz, weil sie sich allein durch die Vermarktung der Häuser am Hang Einnahmen von rund fünf Millionen Euro verspricht. Bislang hatte die Gemeinsame Landesplanung, die die zuvor dort nicht geplante Wohnbebauung genehmigen musste, die Neubauten im Landschaftsschutzgebiet untersagt.

Nun kommt aber von anderer Seite Kritik an den Plänen der Stadt: SPD und FDP brachten am Dienstagabend einen Antrag ein, in dem sie die Durchführung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs für Krampnitz fordern. Damit rücken die Fraktionen überraschend von dem von der Stadt favorisierten Konzept der Angerdörfer ab. Dieses sieht mehrere separate Einheiten mit Einfamilienhäusern vor, was vor allem den Vorteil hätte, dass die Einheiten Stück für Stück realisiert werden könnten und nicht alle Neubewohner des Wohngebiets jahrelang auf einer Baustelle leben müssten. Aus Sicht der SPD müsste das Gelände aber dichter bebaut werden. Außerdem wünscht sich Bauausschussmitglied und SPD-Fraktionsvize Pete Heuer die Expertise einer hochkarätig besetzten Jury und will sich nicht auf die Vorschläge der Vorbereitenden Untersuchung verlassen. Diese wurde von der Polo GmbH, einer Tochter der städtischen Pro Potsdam, gefertigt und schlägt unter anderem die Angerdörfer vor.

Ein Architektenwettbewerb für das gesamte Areal würde die Stadt allerdings bis zu einer halben Million Euro kosten, wie der Chef des Entwicklungsgebietes, Bert Nicke, prognostizierte. Zudem würde sich durch einen Wettbewerb die ganze Entwicklungsmaßnahme und damit auch die Einnahmen für die Stadt verzögern, fügte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) hinzu. „Das würde die Kommunalaufsicht nicht freuen.“ Diese muss das Vorhaben noch genehmigen, weil die Stadt bislang mit einem Defizit von insgesamt 10,7 Millionen Euro rechnet – ohne Ideenwettbewerb. Überhaupt sei ein solcher Wettbewerb für das Gesamtareal kaum durchführbar, da Teile davon unter Denkmalschutz stünden. Zu einer Entscheidung kam der Bauausschuss am Dienstagabend nicht. Stattdessen wurde der Antrag zurückgestellt.mar/wik

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