zum Hauptinhalt

Schlösserstiftung will Strandbad Babelsberg verlegen: Streit über Umzugskosten

Das Strandbad Babelsberg soll verlegt werden, damit ein historisches Rundweg wieder entstehen kann. Nun wird darüber gestritten, wer die Kosten - eine Million Euro stehen im Raum - für den Umzug übernehmen soll. Und auch die Zukunft des ansässigen Seesportclubs ist noch ungeklärt.

Babelsberg - Die Schlösserstiftung hält an ihren Plänen fest, das Strandbad Babelsberg in Richtung Humboldtbrücke zu verlegen, damit ein historischer Rundweg rekonstruiert werden kann. Man habe den Bedarf an nötigen Verhandlungen mit der Stadt und den für das Bad zuständigen Stadtwerken signalisiert, sagte der Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), Frank Kallensee, am Mittwoch auf Anfrage. Dabei müsse es auch um die Zukunft des Seesportclubs gehen, dessen Pachtvertrag im Dezember 2017 ausläuft – auf Teile dieses Geländes soll wiederum das Strandbad ziehen.

Verhandelt wurde schon einmal vor einigen Jahren ohne abschließendes Ergebnis. Geblieben sind aber potenzielle Konfliktpunkte – etwa die Kosten. So teilte jetzt der Bereich Beteiligungsmanagement der Stadtverwaltung auf Anfrage der Linken mit, die Stadtwerke würden nach einer Schätzung von 2011 von rund einer Million Euro Kosten ausgehen, etwa zur Beräumung der Flächen, zur Verlegung von Spielgeräten und für Ersatzbaumaßnahmen. Dagegen hatte das für die Schlösserstiftung zuständige Landeskulturministerium zuletzt auf SPD-Anfrage mitgeteilt, die Stiftung habe im Jahr 2009 lediglich rund 350.000 Euro Kosten geschätzt, etwa für den Vollzug des Grundstückstausches, die Versetzung von Einfriedungen, den Abriss des vom Sportclub genutzten Gebäudes sowie die Wiederherstellung des Rundwegs. Inwiefern nun Kosten von einer Million Euro im Raum stünden, sei bisher für die Stiftung nicht nachvollziehbar, sagte Kallensee.

Wohin soll der Seesportclub?

Die Stadtverwaltung hatte zudem mitgeteilt, dass auch keine Einigung erreicht worden sei, wer welche Kosten tragen müsste. Dagegen hatte das Land in Richtung Stiftung eindeutig klargestellt: „Es ist Aufgabe der SPSG, die Wiederherstellung der Parkanlage umzusetzen, daher sind die Kosten von der SPSG zu tragen.“ Konkret will die Stiftung den sogenannten Drive wieder anlegen, einen historischen Wanderweg an dem Welterbepark. Aus Sicht des Beteiligungsmanagements gibt es dabei unterschiedliche Interessen: einerseits das Rekonstruktionsvorhaben der Stiftung. Andererseits müssten die Stadtwerke über ihre Tochterfirma Bäderlandschaft die betrieblichen Anforderungen eines Strandbades sicherstellen, so das Beteiligungsmanagement.

Verkompliziert wird das Ganze durch die ungeklärte Zukunft des Seesportclubs. Hierzu hatte das Land zuletzt festgestellt, die Stadt müsse eine Ersatzfläche zur Verfügung stellen – eine solche ist nach Auskunft der Stadtverwaltung bisher aber noch nicht gefunden. Die Stadtverordneten hatten ihrerseits vor einem Monat beschlossen, zu verhandeln, um den Erhalt des Vereines am Standort zu ermöglichen – und ein Gesamtkonzept für den strittigen Bereich vorzulegen.

Zur Startseite