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Schiffbauergasse in Potsdam: Initiativen für den Kulturstandort

Fraktionen setzen sich dafür ein, die Schiffbauergasse besser an die Umgebung anzubinden und als Kulturstandort dauerhaft für die Öffentlichkeit zu sichern.

Potsdam/Berliner Vorstadt - 20 Jahre nach dem Erlass der Sanierungssatzung für den Kunst- und Kulturstandort Schiffbauergasse gibt es im Stadtparlament mehrere Initiativen, um das Areal besser anzubinden und langfristig für die Öffentlichkeit zu sichern. Gleich drei Fraktionen haben für die Sitzung der Stadtverordneten am 6. Juni entsprechende Anträge gestellt.

So fordert die Linke, dass das Rathaus bis Ende des Jahres einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan zur Sicherung und „sinnvollen Weiterentwicklung“ des Kulturstandortes Schiffbauergasse vorlegen müsse. Die Begründung: Mit dem absehbaren Auslaufen der Sanierungssatzung für das Areal im Jahr 2020 wachse die Gefahr, dass die Nutzung als Kulturstandort wegen des zunehmenden Verwertungsdrucks infrage gestellt werden könnte. Einen ähnlichen Antrag haben die Grünen eingebracht, die die kulturelle Nutzung der Schiffbauergasse festschreiben und Wohnnutzung ausschließen wollen. In das Gelände sind bisher rund 100 Millionen Euro geflossen, ein Viertel davon waren Mittel der Städtebauförderung.

Jakobs: Schiffbauergasse als Kulturstandort nicht gefährdet

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) widerspricht den Befürchtungen, die Schiffbauergasse könne als Kulturstandort gefährdet sein. In seiner aktuellen Internet-Kolumne schreibt er, das Erlebnisquartier müsse vielmehr weiter vorangebracht werden. „Wir wollen buchstäblich mehr Licht in die Schiffbauergasse bringen und prüfen derzeit, wie dies am besten umgesetzt werden kann“, so Jakobs. Zur Belebung werde auch der neue Spielplatz „Floßpiraten“ beitragen, der Ende dieser Woche eröffnet werden soll. Außerdem werde sich die Schiffbauergasse international stärker positionieren, so Jakobs. Die Grünen wiederum fordern in ihrem Antrag, dass auch Jakobs sich energischer für die Gewinnung der Husaren-Kaserne an der Berliner Straße als Standort für die Kunst- und Kreativwirtschaft einsetzen soll. Nur so könne das gesamte Gelände auch tagsüber belebt werden.

SPD und CDU/ANW wiederum haben einen Prüfantrag eingebracht, wie sich die bisher unzureichende Anbindung des Kulturstandorts an den öffentlichen Nahverkehr verbessern lassen könnte, vor allem in den Abendstunden. Als mögliche Lösung wird etwa eine Buslinie angeregt, die zum Ende von Vorstellungen direkt zum Hauptbahnhof fährt. Weiterhin soll geprüft werden, wie die Fahrgastinformationen auf dem Gelände verbessert werden können.

Jenseits des Parlaments sucht das Rathaus derzeit einen neuen Standortmanager – die bisherige Beauftragte Isabel Ahrens hat den Job aus persönlichen Gründen aufgegeben. Um ihre Nachfolge können sich potenzielle Kulturmanager bis zum 12. Juni bewerben. Zu den Aufgaben gehören etwa die Planung der „Stadt für eine Nacht“, aber auch die Weiterentwicklung des Standorts an sich. 

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