zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Schaue über den Kirchturm hinaus“ Kandidat für Nachfolge Zehners stellt sich vor

Am Stern - Das Bewerbungsverfahren um die Nachfolge des Potsdamer Superintendenten Joachim Zehner, dessen Amtszeit im Sommer endet, geht in die heiße Phase. Am heutigen Samstag ab 17 Uhr wird sich Pfarrer Michael Frohnert in der Sternkirche vorstellen.

Am Stern - Das Bewerbungsverfahren um die Nachfolge des Potsdamer Superintendenten Joachim Zehner, dessen Amtszeit im Sommer endet, geht in die heiße Phase. Am heutigen Samstag ab 17 Uhr wird sich Pfarrer Michael Frohnert in der Sternkirche vorstellen. Er ist der erste von insgesamt drei Bewerbern, die sich dort jeweils mit einem Gottesdienst sowie anschließendem Vortrag und Gespräch präsentieren werden.

Frohnert, der seit 2012 Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinden in Schönefeld und Großziethen ist, wurde 1968 im Westteil Berlins geboren. Der heute 49-Jährige studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf und an der Humboldt-Universität. Während seines Studiums und auch noch danach arbeitete er im Kundendienst einer Tochterfirma der Lufthansa. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt der Theologe. „Den Menschen entgegenkommen“ – das sei ihm ebenso wie damals im Kundendienst auch heute in der Kirche wichtig.

Das Gemeindevikariat absolvierte Frohnert in Erkner. Zuvor hatte er in der Nähe von Fürstenwalde über zwei Jahre hinweg ein kirchliches Projekt für Menschen aufgebaut, die nicht kirchlich sozialisiert waren. Seine erste Pfarrstelle bekleidete der Theologe von 2002 bis 2012 im havelländischen Premnitz. Während seiner Zeit dort leitete er auch Laienprediger an und engagierte sich in Gremien des Kirchenkreises Nauen-Rathenow.

Über seine jetzigen evangelischen Gemeinden Schönefeld und Großziethen sagt Frohnert: „Da ist viel Leben.“ Denn: Entgegen einem vielfach zu beobachtenden Trend gebe es in seinen beiden Gemeinden mehr Taufen als Beerdigungen. „Eine sehr reizvolle Gemeindesituation, die ich hier habe“, schätzt der Geistliche ein. Frohnert ist auch Mitglied im Kreiskirchenrat des Kirchenkreises Neukölln, zu dem seine beiden Brandenburger Gemeinden gehören. Das Interesse an Leitungsverantwortung in Kirchenkreisen durchziehe seine berufliche Vita. „Ich schaue auch gern über den Kirchturm hinaus“, sagt Frohnert.

Nun also Potsdam. Sollte man ihn zum Nachfolger von Joachim Zehner wählen, wolle er mit seiner Frau – einer Grundschullehrerin – und seinen beiden Kindern nach Potsdam ziehen. Über den Streit um die Garnisonkirche hat sich Frohnert bereits informiert – und eine Meinung gebildet: Mit Blick auf die zahlreichen Kritiker sagt der Pfarrer, man müsse „im Gespräch bleiben und gucken, ob es nicht einen Weg gibt, das Konzept der Garnisonkirche gemeinsam zu gestalten“. Die Kritiker sollten sich „in dem, was entsteht, wiederfinden“. Andererseits dürfe man bei dem Projekt nicht wieder bei null anfangen. H. Catenhusen

H. Catenhusen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false