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In bester Lage. Mit den Mieteinnahmen finanziert sich die Stiftung

© Ottmar Winter

Sanierung: Millionen für das Waisenhausensemble in Potsdam

Das Karree in der Potsdamer Innenstadt wird mit Landesmitteln saniert.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Eines der wichtigsten Karreés in der Potsdamer Innenstadt kann weiter saniert werden. Die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam, der die Gebäude zwischen Dortu-, Linden-, Spornstraße und Breiter Straße gehören, bekommt vom Land Brandenburg Fördermittel in Höhe von fast vier Millionen Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem die Fenster denkmalgerecht saniert, belastende Bausubstanz entfernt, der Gebäudesockel saniert und Brandschutzanforderungen erfüllt werden. Die Stiftung beteiligt sich mit knapp einer Million Euro an Eigenmitteln.

Die Landesmittel stammten aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR, so Jugendministerin Britta Ernst (SPD) anlässlich der Übergabe des Fördermittelbescheids. Damit könne die Stiftung „in überschaubarer Zeit und ohne Kreditaufnahme“ wichtige Gebäudeteile denkmalgerecht und zukunftsfest sanieren sowie modernisieren. „Das ist zwingend nötig, um sie anschließend langfristig vermieten zu können“, so Ernst. „Hier ist das Geld gut angelegt.“

Das Wissenschaftsministerium ist derzeit im Gebäude der Stiftung Großes Waisenhaus in der Potsdamer Innenstadt untergebracht.
Das Wissenschaftsministerium ist derzeit im Gebäude der Stiftung Großes Waisenhaus in der Potsdamer Innenstadt untergebracht.

© Ottmar Winter

Die Stiftung finanziert ihre Projekte maßgeblich über Mieteinnahmen. Sie betreibt über Tochterfirmen zahlreiche Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Brandenburg. In Potsdam ist das etwa der Jugendhilfeverbund, der zum Beispiel eine Krisenwohnung oder eine Beratungs- und Diagnostikstelle betreibt, genauso wie zwei Kindertagesstätten. „Es ist beeindruckend, wie tatkräftig und kompetent das Team der Stiftung und ihre Einrichtungen benachteiligte und in Not geratene Kinder und Jugendliche in vielfältiger Weise unterstützen“, so Ernst.

Das Große Waisenhaus zu Potsdam wurde Mitte des 18. Jahrhunderts auf Anweisung von König Friedrich II. errichtet. Bis 1945 lebten tatsächlich Waisenkinder in den Gebäuden, 1952 wurde die Stiftung aufgelöst. Mitte der 1990er-Jahre erhielt die Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ die Immobilie zurück. Laut Stiftung waren die Gebäude damals in schlechtem Zustand, hohe Kredite mussten aufgenommen werden, um die Gebäude instandsetzen und vermieten zu können. Heute sind in dem Ensemble unter anderem das Brandenburger Kulturministerium, das Naturkundemuseum oder der Landesjugendring untergebracht.

„Die Stiftung freut sich sehr über die großzügige Unterstützung des Landes“, so die Stiftungsratsvorsitzende Rosemarie Thölken. Die Arbeiten haben den Angaben zufolge bereits im September 2019 begonnen. Ende 2022 sollen sie abgeschlossen sein.

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