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Potsdam wichtigste Straßenbahntrasse wird unterbrochen.

© Andreas Klaer

Sanierung der Trambrücke: Tram unterbrochen, Busse umgeleitet

Wie im vergangenen Jahr müssen sich Nutzer von Trams und Bussen in Potsdam umstellen. Für rund zwei Monate gibt es Einschränkungen. 

Potsdam - Das Szenario dürfte einigen bekannt vorkommen: Wegen Bauarbeiten an der Nahverkehrstrasse neben der Langen Brücke werden in Potsdam das Tramnetz unterbrochen und Busse wochenlang umgeleitet. Los geht es am Freitagabend. Die Arbeiten an der Trambrücke sollen bis Anfang August 2021 dauern, wie das Rathaus auf PNN-Anfrage mitteilte. Dafür wird das Potsdamer Tramnetz in ein Nord- und ein Südnetz geteilt. Als Ersatz für die Trams fahren Busse.

Zu Beginn gibt es eine Vollsperrung. Betroffen sind die Linien 91, 92, 93, 96 und 99. Von Freitag, dem 4. Juni, um 21 Uhr bis Betriebsschluss in der Nacht zu Montag fahren gar keine Trams über die Brücke. Die zweite Vollsperrung ist laut Rathaus vom 16. Juli bis 18. Juli geplant. In der Zwischenzeit und noch bis 25. Juli wird das Tramnetz täglich ab 21 Uhr unterbrochen.

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Dann fahren zwischen Platz der Einheit und Eduard-Claudius-Str.aße/Heinrich-Mann-Allee beziehungsweise Magnus-Zeller-Platz keine Straßenbahnen. Im Nordnetz enden alle Tramlinien am Platz der Einheit. Im Süden fahren die Tram der Linien 91 und 96 von Rehbrücke über Eduard-Claudius-Straße zur Marie-Juchacz-Straße. Wie der Verkehrsbetrieb mitteilte, verkehrt der Ersatzverkehr in Richtung Rehbrücke ab Platz der Einheit/West über Friedrich-Ebert-Straße, Schloßstraße, Lange Brücke, Bahnhofsvorplatz Hauptbahnhof, Friedrich-Engels-Straße und Heinrich-Mann-Allee bis Rehbrücke.  Es sei grundsätzlich von verlängerten Reisezeiten und Anschlussverlusten im weiteren Fahrtverlauf auszugehen. 

Haltestelle Alter Markt wird verlegt

Doch nicht nur die Straßenbahnen sind von den Bauarbeiten betroffen, sondern  auch mehrere Buslinien. Die Linien X5, 603, 605, 695, N14, N15, N16 und N17 werden ab Freitagmorgen umgeleitet - voraussichtlich bis zum 30. Juli. Zusätzlich zur vorhandenen Umleitung in Richtung Hauptbahnhof fahren sie auch in Richtung Platz der Einheit über Lange Brücke, Breite Straße, Schloßstraße und Friedrich-Ebert-Straße. Die Haltestelle Alter Markt/Landtag wird in beiden Richtungen zur Haltestelle Schloßstraße der Buslinie 606 verlegt.

Hintergrund der Sperrungen ist der schlechte Zustand der erst vor etwas mehr als zehn Jahren eröffneten und zwölf Millionen Euro teuren Trambrücke parallel zur Langen Brücke. Sie muss saniert werden. Bereits im Sommer vergangenen Jahres war das Tramnetz deshalb auf ähnliche Weise unterbrochen. "Im vergangenen Jahr erfolgten die Arbeiten an der Brücke über die Alte Fahrt und dieses Jahr sind die Arbeiten an der Tram-Brücke Neue Fahrt mit dem Umbau Übergangskonstruktion an den Brückenenden vorgesehen", so Stadtsprecherin Christine Homann. 

Es gebe an diesen Stellen Verwerfungen im Fahrbahnbelag, so dass Wasser in das Bauwerk eintrete. Damit die Bauzeit möglichst in die verkehrsärmeren Sommerferien falle und um Geld zu sparen, seien die Bauarbeiten auf zwei Jahre aufgeteilt worden. Im vergangenen Jahr hieß es, die Sanierung soll 1,4 Millionen Euro kosten.

Die Auswirkungen auf Potsdams Verkehr durch die Sanierungsarbeiten dürften jedoch nur ein kleiner Vorgeschmack sein auf das, was in wenigen Jahren bevorsteht. Denn die Anfang der 1960er-Jahre erbaute Lange Brücke nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer. Schon seit dem Jahr 2017 ist das Bauwerk für 30-Tonner-Wagen tabu. Die Lange Brücke ist nur noch eingeschränkt tragfähig. 

Ernst wird es, wenn der Landesbetrieb Straßenwesen mit seiner Großbaustelle an den Brücken der Nuthestraße über die Bahngleise, die Friedrich-Engels- und die Friedrich-List-Straße fertig ist - nach bisherigen Planungen nach 2023. Dann soll die Lange Brücke wie berichtet vier Jahre lang bis 2027 abgerissen und neu errichtet werden. 

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