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Sanierung der Friedenskirche im Park Sanssouci: 330 000 Euro für die Friedenskirche

Mehr als 800 Spenden für die Sanierung der Friedenskirche wurden bereits gesammelt, die größte Einzelspende stammt von Günther Jauch. Bald sollen die ersten Bauarbeiten beginnen.

Sanssouci - Für die Sanierung der Friedenskirche im Park Sanssouci sind bislang rund 330 000 Euro gespendet worden. Seit Beginn der Aktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Februar vergangenen Jahres seien mehr als 800 Spenden eingegangen, sagte die Sprecherin der Stiftung, Ursula Schirmer, den PNN. Die meisten Zuwendungen seien aus Potsdam und Berlin gekommen, aber auch bundesweit hätten sich viele für den Erhalt der einem mediterranen Kloster nachempfundenen Kirche engagiert.

Größte Einzelspende von Günther Jauch

Die größte Einzelspende stammt wie berichtet von Günther Jauch, der die Siegprämie von 138 000 Euro aus seiner TV-Sendung „5 gegen Jauch“ zur Verfügung gestellt hatte. Auch gab es Einnahmen durch Benefizkonzerte, etwa vom Wiener Kammerorchester und der Violinistin Hyeyoon Park.

Derzeit laufen die Vorbereitungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) für den ersten Bauabschnitt. Zunächst müssen die Dächer am Kirchenschiff sowie die Apsis mit dem wertvollen Christusmosaik hinter dem Altar instand gesetzt werden. Bei einer durch Spenden finanzierten sogenannten endoskopischen Untersuchung des Mosaiks seien keine größeren zusätzlichen Schäden festgestellt worden, sagte Schirmer. Auch soll die offene Vorhalle – das sogenannte Narthex – saniert werden.

Die Aktion wird von Prominenten unterstützt, zu den Paten gehören Georg Friedrich Prinz von Preußen, SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz und der Potsdamer Jörg Hartmann, bekannt als Dortmunder „Tatort“-Kommissar.

Ziel: Sechs Millionen Euro

Um die Friedenskirche sanieren zu können, sind allerdings laut Stiftung Denkmalschutz mindestens sechs Millionen Euro nötig. Die Spendenaktion laufe deshalb weiter, hieß es. Für die Sanierung des gesamten Komplexes inklusive Marlygarten werden zudem weitere Spenden benötigt. Parallel dazu werde mit Fördermittelgebern verhandelt, insbesondere mit dem Bund, sagte Schirmer. Die sechs Millionen Euro müssten aber nicht sofort als Spende zur Verfügung stehen. Sie sollen in den kommenden Jahren eingesammelt werden.

Beschädigt sind der Schlösserstiftung zufolge der Glockenturm, die Wände und Böden sowie das Apsismosaik aus dem 13. Jahrhundert. Allein für den Glockenturm, den „Campanile“, müssten rund drei Millionen Euro aufgebracht werden. Er war im vergangenen Jahr nur notdürftig stabilisiert worden, denn er drohte einzustürzen. Erst vor Kurzem musste das Turmkreuz aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Auftraggeber der zwischen 1845 und 1848 erbauten Kirche war der preußische König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), der auch unter dem Altar in einer Gruft bestattet wurde.

Stefan Engelbrecht

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