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Es ward Licht. „Offenbar ist ein UFO gelandet“, scherzte Kai Diekmann.

© Kai Diekmann

Sacrow: Das Licht-Rätsel von Sacrow

Plötzlich ist das Havelufer nachts in gleißendes Licht getaucht. Ein Ufo? Sicher nicht, sagt das Rathaus. Doch was war es dann?

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Sacrow - Das dunkle Wasser des Jungfernsees, in der Ferne die Sacrower Uferlinie – und darüber, unübersehbar und spektakulär, ein weißer Lichtkegel, ein helles Strahlen am Nachthimmel. Das ungewohnte Licht aus dem sonst nur spärlich über den See leuchtenden Sacrow sorgte in der Nacht zum Donnerstag für Aufsehen. „Offenbar ist letzte Nacht am Sacrower Ufer des Jungfernsees ein #UFO gelandet“, schrieb „Bild“-Herausgeber und Potsdamer Kai Diekmann am Morgen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter und verbreitete auch gleich seinen Blick auf das Spektakel. Die Aufnahme hat Gemäldequalität, das Licht-Rätsel löst sie aber nicht.

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Der fachkundige Potsdamer allerdings weiß: Derartige Helligkeit mitten in der Nacht verbreiten vor allem Filmcrews bei Dreharbeiten. Zuletzt war das für die große Öffentlichkeit beim Hollywood-Dreh für Steven Spielbergs Thriller „Bridge of Spies“ über der Glienicker Brücke zu beobachten. Da lag die legendäre Brücke stundenlang im Licht zahlreicher Scheinwerfer.

Studio Babelsberg steckt nicht dahinter

Doch dieses Mal hatten Potsdams Hollywood-Filmemacher vom Studio Babelsberg nichts mit der Erleuchtung zu tun. Die beiden Filme, die dort gerade produziert werden – „Mute“ und „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ – hatten keinen Dreh in Sacrow geplant. Und auch die Netflix-Serie „Dark“, die seit knapp einem Monat in Berlin und Umgebung entsteht, hatte Sacrow nicht auf dem Drehplan; einige Tage zuvor allerdings war die „Dark“-Crew am Griebnitzsee im Einsatz. Im Potsdamer Stadthaus, wo die Verwaltung die Drehgenehmigungen erteilt, wusste Sprecher Stefan Schulz Folgendes zu berichten: „Wir gehen davon aus, dass dieses Licht nicht von einem Ufo stammt, sondern von Beleuchtungskörpern von Außendreharbeiten.“ Die Genehmigung sei für Arbeiten in der Kladower Straße ausgestellt worden. Für welchen Film? Das verrät die Stadt nicht.

Sacrow liefert offenbar die perfekte Kulisse für Gruselfilm

So erfährt der Neugierige erst bei einem Besuch in Sacrow, wer dort die Nacht zum Tag gemacht hat: Gedreht wird ein ZDF-Film. Arbeitstitel „Mann in Mond“, Regie führt Andreas Senn. Die Handlung, die die Produktionsfirma goodfriends veröffentlicht hat, klingt dramatisch bis gruselig: Die Geschichte spielt in einem Villenviertel am Rand von Berlin – dafür bietet wohl Sacrow die Kulisse. Es ist Laternenumzug, Kinder und Eltern ziehen durch die Straßen. Eine unbekannte Frau taucht auf, sie schiebt einen Buggy. Darin aber sitzt kein Kind. Sondern eine Puppe. Das entdeckt nur ein neunjähriger Junge. Zur gleichen Zeit schaut Fernsehmoderatorin Carolin Schäfer – dargestellt von der Wilhelmshorster Schauspielerin Anja Kling – ins Kinderzimmer ihrer zweijährigen Tochter Paulina. Sie sollte in ihrem Bettchen liegen und schlafen. Doch dort ist sie nicht. Das Kind ist verschwunden. Offenbar gekidnappt. Für Ermittler Martin Brühl (Roeland Wiesnekker) ein Déjà-vu. Schon zwei Jahre zuvor war ein Kind verschwunden. Brühls Ermittlungen blieben erfolglos, das Kind verschwunden. Die Lage in dem Villenviertel allerdings spitzt sich weiter zu, als noch ein Kind entführt wird – der Neunjährige.

Auflösung folgt. Dann im Fernsehen.

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