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„Big Apple“ ruft. Der Potsdamer Fanfarenzug fliegt am Mittwoch in die USA.

© M. Thomas

Rückwärts durch Manhattan: Potsdamer Fanfarenzug reist zur Steubenparade in New York

Am Samstag findet die traditionelle Steubenparade in New York statt. Mit dabei: 65 Musiker des Potsdamer Fanfarenzugs.

Potsdam/New York - Sie können einfach nicht still sitzen. Weil in diesem Jahr keine internationalen Wettkämpfe anstehen, nimmt der Potsdamer Fanfarenzug am Samstag an der New Yorker Steubenparade teil, bei der mit einem bunten Umzug an das Herkunftsland der vielen deutschen Einwanderer in den USA erinnert wird. Schon am Mittwoch fliegen 65 Musiker und 65 Instrumente in die USA. Schon einmal, 1994, haben die Potsdamer Marsch-Musiker an der traditionellen Parade teilgenommen. Nun hat es wieder geklappt, auf die Bewerbung hin war eine Zusage gekommen. „Wir freuen uns sehr, vor allem weil es ein Auftritt ohne Bewertung, kein Wettkampf ist. Wir sind zwar aufgeregt – aber auch entspannt“, sagte Eyk Waelisch, mit 47 Jahren dienstältestes Mitglied, den PNN.

Insgesamt 105 Mitglieder hat der Fanfarenzug. Der aktuelle Reisekader besteht aus dem erfahrenen Trupp im Alter ab zehn Jahren. Der ganz frische Nachwuchs ist noch nicht dabei. Mitglied kann man ab acht Jahren werden.

Der Marsch durch die Fifth Avenue dauert bis zu drei Stunden 

Für den Auftritt im „Big Apple“ haben die Musiker ein Programm aus alten und neuen Stücken zusammengestellt und neue Choreografien einstudiert. Nach drei öffentlichen Probeaufritten, darunter einer in Düsseldorf, sind sie bereit für die große Parade. Im Unterschied zu den kurzen Meisterschaftsauftritten dauert der Marsch durch die Fifth Avenue in Manhattan zwei bis drei Stunden. Das ist anstrengend, es soll sehr warm werden in den kommenden Tagen. Es gibt Getränke für zwischendurch – aber keine Toilettenpause. „Schaffen wir“, sagt Waelisch.

Die Potsdamer wollen die New Yorker natürlich beeindrucken, vor allem mit interessanten Choreografien. „Immerhin sind wir Marschweltmeister, da erwartet man etwas von uns“, sagte Waelisch. „Wir laufen also auch mal rückwärts, brechen die Reihen auf, werden größer oder kleiner.“ Dabei bleiben sie ihrem Stil treu. Deutschtümelei oder bayrische Anbiederung, wie es bei den US-Amerikanern gut ankommt, gibt es nicht. Marschiert wird in den brandenburgischen Landesfarben Rot und Weiß, die Musik ist klassisch-marschtauglich bis modern.

Vor der Parade ist ein Touristenprogramm geplant, Samstag wird marschiert, am Sonntag und Montag findet ein Empfang aller Paradeteilnehmer beim Bürgermeister und ein Oktoberfest statt. Fast 1000 Euro kostet die Woche in den USA, die Mitglieder zahlen zwei Drittel selbst, der Verein den Rest.

Der Fanfarenzug berichtet auf pnn.de täglich in einem Online-Tagebuch über seine Erlebnisse in New York. Am 10. Oktober lädt die Truppe ab 16.30 Uhr zum Tag der offenen Tür in den Treffpunkt ein.

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