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30 Jahre gibt es „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“. Gedreht wird GZSZ seit 1995 in Babelsberg. 

© Pascal Bünning/RTL

RTL-Serie feiert Jubiläum: 30 Jahre „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“

Die Soap spielt zwar in Berlin, ist aber seit 1995 in Babelsberg beheimatet. Für die Jubiläumsfolge brauchen Fans starke Nerven.

Potsdam - „Ich seh‘ in dein Herz…“: Für ganze Generationen begann der Vorabend verlässlich um 19.40 Uhr mit der Titelmelodie von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ – und tut es noch immer: Von montags bis freitags verfolgt ein Millionenpublikum, wie im vermeintlichen Berliner Kolle-Kiez 25 Minuten und zwei Werbeunterbrechungen lang geliebt, gestritten, geweint, gelacht, getrickst, geerbt, gefeiert, intrigiert, fremdgegangen und wieder verziehen wird. Damit ist GZSZ eine Fernseh-Konstante wie sonst nur noch der „Tatort“ oder die „Tagesschau“. Am morgigen Donnerstag feiert die Erfolgssoap ihren 30. Geburtstag. 

Obwohl sie in Berlin spielt, ist die Serie untrennbar mit Babelsberg verbunden: 1992 wurde noch in Berlin-Tempelhof gedreht, 1995 zog man auf das Gelände des Filmstudios Babelsberg um. Hier standen fortan die Kulissen des fiktiven Berliner Kolle-Kiezes, inklusive Café, U-Bahnhof, Club und Kiosk. Benannt ist er nach Petra Kolle, die sich am 10. Mai von der Produktionsfirma UFA Serial Drama verabschiedete: 25 Jahre lang hatte sie die Serie als Storylinerin, Editorin, Chefautorin und Produzentin geprägt. In Babelsberg fand am Dienstagabend auch das Jubiläumsfest statt. Neben den Serienstars waren zudem Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) zu Gast.

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Mutter Beimar in böse

Das Außenset von GZSZ, das über Führungen des Filmparks Babelsberg besichtigt werden kann, wurde erst 2021 komplett erneuert: Die alten Kulissen stammten noch aus dem Jahr 2006 und sollten ursprünglich nur fünf Jahre lang genutzt werden – 15 Jahre später war eine Überholung nötig. Seit März 2021 ist das neue Set im Einsatz, zu dem nun auch typische Berliner S-Bahn-Bögen in Backsteinoptik gehören. „Das Außenset ist viel echter und berlinerischer geworden“, lobte GZSZ-Urgestein Wolfgang Bahro.

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Der 61-jährige Schauspieler ist ein bisschen das, was Mutter Beimer für die „Lindenstraße“ war – nur in böse: Seit 1993 mimt er als skrupelloser Anwalt und Immobilienunternehmer Jo Gerner den Fiesling von Dienst, der trotz oder gerade wegen seiner vielen Missetaten zu den unbestrittenen Publikumslieblingen gehört. Zwölf Erpressungen, elf Bestechungen, drei Entführungen, sowie diverse Urkundenfälschungen, Betrügereien und Anstiftungen zu Raub und Körperverletzung kamen 2017 auf sein Konto.

GZSZ-Urgestein Wolfgang Bahro.
GZSZ-Urgestein Wolfgang Bahro.

© dpa

GZSZ greift immer wieder gesellschaftlich brisante Themen auf

Die Jubiläumsfolge in Spielfilmlänge, die am 12. Mai ausgestrahlt wird, dreht sich vor allem um Gerner: Er wird eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat, und muss vor der Polizei flüchten. GZSZ-Fans müssen starke Nerven haben, denn der Trailer deutet an, dass die Serienlegende womöglich den Tod findet. Zuvor sendet RTL noch das Spezial „Best of 30 Jahre GZSZ“ und lässt 7500 Folgen Revue passieren.

Ähnlich wie in der „Lindenstraße“, bei der 2020 nach 34 Jahren Sendeschluss war, griff GZSZ immer wieder gesellschaftlich brisante Themen auf: Bulimie, Mobbing, Sexismus, Flüchtlingskrise, Drogen, Inzest, Organspende, Burnout – nichts Menschliches war dem Kolle-Kiez fremd. 

Trotz der Feststimmung: Die besten Jahre hat GZSZ schon lange hinter sich. Während die Soap 2004 regelmäßig die Marke von sechs Millionen Zuschauer:innen knacken konnte, lockt sie aktuell „nur“ noch gut eine Million Menschen vor den Fernseher. Dennoch wird sich die Serie wohl noch von so manchem Cliffhanger zum nächsten hangeln, so dass es am Ende auch die nächsten Jahre heißt: Fortsetzung folgt. 

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