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Rohrbruch mit Folgen: Die Große Weinmeisterstraße ist gesperrt.

© H. Kramer

Rohrbruch in der Großen Weinmeisterstraße: „Hier muss sofort etwas passieren“

Tausende Euro Schaden: Anwohner kämpfen mit den Folgen des erneuten Wasserrohrbruchs in der Großen Weinmeisterstraße. Jetzt reagieren die Stadtwerke.

Nauener Vorstadt - Einige große Müllcontainer für durchnässte, unbrauchbar gewordene Gegenstände stehen vor überschwemmten Einfamilienhäusern: Auch am Dienstagvormittag ist die Spur der Verwüstung unübersehbar, die der erneute Wasserrohrbruch in der Großen Weinmeisterstraße hinterlassen hat.

Der Rohrbruch in der Trinkwasserleitung ereignete sich wie berichtet in der Nacht zum Sonntag. Die Keller von fünf bis zehn Häusern seien vollgelaufen, berichteten Anwohner vor Ort. Ein Haus ohne Keller, direkt gelegen an der Weinmeister-/Ecke Langhansstraße, ist laut Anwohnern sogar unterspült worden. Hier prüfen Statiker laut den für die Rohre verantwortlichen Stadtwerken, ob die Substanz des Gebäudes beschädigt wurde.

Mehrere Tausend Euro Schaden

„Wir mussten ganz viel wegwerfen“, erzählte ein Ehepaar den PNN, das am Wochenende nicht zuhause gewesen war und am Sonntag gegen 4 Uhr von Nachbarn per Telefon alarmiert wurde. Nun sei auch die Heizung im Keller beschädigt, eineinhalb Meter hoch habe das Wasser gestanden. Mehrere Tausend Euro Schaden seien allein bei ihnen entstanden. Zumindest hätten die Stadtwerke unter anderem Aufräumhelfer geschickt und Ausweichquartiere angeboten, lobte das Paar.

Es ist nicht der erste Rohrbruch in der Straße. Erst im Oktober sei einige Dutzend Meter weiter eine Leitung geborsten, auch damals sei schon sein Keller vollgelaufen, wie ein Anwohner erzählte. „Hier muss sofort etwas passieren.“ Inzwischen habe man sich auch an die Stadtpolitik gewandt – in diesem Fall an den CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken.

Auch der CDU-Politiker forderte am Dienstag sofortige Gegenmaßnahmen. Zudem hatte er bereits im Oktober, nach dem ersten Rohrbruch in diesem Jahr, eine Kleine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt – unter anderem wollte Finken wissen, wie viele Rohrbrüche es in den letzten fünf Jahren in der Straße gab. Der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen antwortete vor einigen Tagen – und für Finken verwunderlicherweise –, die fragliche Trinkwasserleitung sei „gemäß Schadensrate nicht auffällig“. Dabei war dort erst einige Tage vorher und schon 2010 ein Rohrbruch registriert worden.

Das Rohr ist über 100 Jahre alt

Die Wasserleitung in dem Bereich sei um die Jahrhundertwende von 1900 verlegt worden, so der Fachbereich – die Nutzungsdauer für ein solches Rohr sei mit 105 Jahren prognostiziert. Anwohner erklärten, inzwischen würden auch Busse in dem Bereich fahren, womöglich würde dies zusätzlich die Rohre belasten. Zumindest haben die Stadtwerke inzwischen reagiert. Der Fachbereich Verkehrsflächen hatte zwar noch erklärt, die Erneuerung der Trinkwasserleitung sei erst im Langfristplan vermerkt. Dagegen hatten die Stadtwerke jetzt nach dem erneuten Leitungsbruch erklärt, ab März 2017 die Rohre abschnittsweise austauschen zu wollen – planungsbedingt sei das nicht eher möglich. Derzeit zumindest erfolgt die Trinkwasserversorgung über eine danebenliegende, schmalere Leitung.

Mit dem Rohrbruch ist zudem eine für Autofahrer schwierige Situation in der Nauener Vorstadt entstanden. Denn nicht nur die Große Weinmeister- ist in Höhe der Langhansstraße voll gesperrt, auch weil die Fahrbahn auf zehn Metern Länge eingebrochen ist. Zugleich ist für Straßenbauarbeiten die Parallelstraße Am Neuen Garten in Höhe Leistikowstraße voll gesperrt. Dadurch fährt etwa die Buslinie 603 nicht mehr zum Schloss Cecilienhof, in die Höhen- und in die Langhansstraße.

Und wer kommt für die Schäden an den Häusern auf? Dafür gibt es laut dem Fachbereich Verkehrsflächen ein klares Prozedere: Zunächst werden die Schadensaufnahmen vor Ort durch die Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) vorgenommen. Die konkrete Schadensregulierung erfolge dann durch den Versicherer der EWP.

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