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Regionales Netzwerk: Neue digitale Anlaufstelle für Gründer in Potsdam

Von Förderungen bis Büroräume: Eine neue Website des Potsdamer Gründerforums bietet eine umfassende Übersicht.

Potsdam - Möchte man in Potsdam ein Unternehmen gründen, findet man seit Donnerstag Informationen darüber auf einer neuen Internetplattform. Deren Kernziel: mehr Transparenz für Existenzgründer im großen Unterstützungsangebot.

„Potsdam ist ein toller Standort für Gründungen“, sagte Stefan Frerichs, Leiter der Potsdamer Wirtschaftsförderung, bei der Vorstellung der Webseite am Donnerstag. In Potsdam lasse es sich laut des letzten Städterankings der Wirtschaftswoche gut leben und arbeiten. Und auch gut gründen, sagt Frerichs. Bei Hightech-Gründungen belegt Potsdam deutschlandweit den zehnten Platz, so eine Studie des Verbandes der Vereine Creditreform.

Für Gründer ist es Frerichs zufolge wichtig, alle Angebote zur Unterstützung zu kennen und in der Vielzahl der Angebote nicht den Überblick zu verlieren. Kürzlich hatte das Bundeswirtschaftsministerium festgestellt, dass es in Deutschland bereits viele gute Vorbereitungsangebote für angehende Unternehmer gebe. Ein zentraler, transparenter Überblick fehle jedoch.

Deshalb bündle die Webseite www.gruenden-in-potsdam.de ab sofort alle Angebote des „Gründerforums Potsdam“. Neben der Wirtschaftsförderung, welche die Koordination übernommen hat, gehören 24 weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik zu dem regionalen Netzwerk.

Lisa Krone war an der inhaltlichen Umsetzung der Webseite beteiligt und erklärte die wichtigsten Inhalte der Webseite: Jeder Partner des Gründerforums, der Interessierte im Gründungsprozess unterstützen kann, wird in einem eigenen Profil vorgestellt. So auch der Wirtschaftsstandort Potsdam mit seinen aktuell fünf Gründerzentren. Unter anderem im Potsdamer Centrum für Technologie können kleine und mittlere Unternehmen Büroräume mieten. Außerdem gibt die Internetseite einen Überblick über Veranstaltungen zum Thema. „Highlight“ für Wirtschaftsförderer Frerichs: Der Gründertag. Dazu gebe es Wettbewerbe, einen Wegweiser und „Lotsendienste“ für Gründer.

Aus der Wissenschaft gehen viele Gründungen hervor, deshalb sind drei Hochschulen an dem Projekt beteiligt. „70 Prozent unserer Absolventen verdienen später ihr Geld als Selbstständige“, sagt Jörn Krug vom Gründungsservice der Filmuniversität Babelsberg. Diese belegte im Gründungsradar 2016 unter kleineren Hochschulen deutschlandweit den vierten Platz. Die neue Webseite bringe das große Angebot des Gründungsnetzwerkes in Potsdam auf den Punkt. Sie könne deutlich mehr und deutlich speziellere Beratung für jede individuelle Existenzgründung bieten, als das in einem persönlichen Beratungsgespräch möglich wäre, so Krug. Gründungen passieren häufig im Team und könnten somit besser koordiniert werden.

Aus dem gemeinsamen Projekt eines Babelsberger Filmstudenten und eines Studenten der sozialen Arbeit der Fachhochschule Potsdam ist ein Unternehmen hervorgegangen. Es will Menschen mithilfe eines interaktiven Kinos auf Extremsituationen vorbereiten. Das Start-up bleibt Potsdam erhalten, es sei aber auch schon vorgekommen, dass Unternehmen die Stadt wieder verlassen haben, so Krug.

Gründer brauchen Geld. Daher finden sie auf dem Portal auch eine Liste von möglichen Finanzierungspartnern. Außerdem seien Faktoren wie Mietpreise und Büroräume fast genauso wichtig wie der „Wohlfühlfaktor“, so Frerichs.

Die "Gründerstadt" Potsdam - Zahlen und Fakten

13 300 Unternehmen

sind in Potsdam ansässig. 90 Prozent der Unternehmen haben zehn oder weniger Mitarbeiter. Neun von zehn Erwerbstätigen arbeiten in der Landeshauptstadt im Dienstleistungssektor. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen steigt seit drei Jahren stetig, Abmeldungen sind zurückgegangen. Aus den Zahlen des Potsdamer Informations- und Auskunftssystems geht hervor, dass die Zahl der Gewerbetreibenden seit 2000 stetig angestiegen ist. Die meisten Gründungen gab es im vergangenen Jahr im Sektor Kraftfahrzeuge, dicht gefolgt vom Dienstleistungssektor und Baugewerbe. Der Gründerservice Potsdam, ein gemeinsames Projekt von IHK Potsdam, der Handelskammer und der Stadt erhielt 2008 eine Bundesprämierung als „Best Practise“. Seitdem gibt es auch eine Webseite für Gründer. Diese war zwischenzeitlich nur über das Onlineportal der Stadt zu erreichen. Seit Donnerstag nun mit neuen Inhalten unter www.gruenden-in-potsdam.de.

Tobias Bug

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