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Wie wird das Rechenzentrum von den Kreativen der Stadt weiter genutzt?

© A. Klaer

Rechenzentrum in Potsdam: Erste Ideen zur Nutzung

Das Rechenzentrum sollte abgerissen werden, nun dürfen Künstler die Räume dort für die kommenden drei Jahre nutzen. Wie das aussehen kann, darüber haben Kreativschaffende jetzt gesprochen.

Potsdam - Zum zweiten Mal haben sich Kulturschaffende und das Entwicklungsbüro für Kreative am Donnerstag in der Causa Rechenzentrum mit Oberbürgermeister Jann Jakobs getroffen. Das teilte das Rathaus am Abend mit. Nachdem bei einem ersten Treffen am 19. Februar Arbeitsgruppen gebildet worden waren, wurden jetzt erste Überlegungen zur Konzeption und Nutzung vorgestellt.

Die Arbeitsgruppe der Kulturschaffenden plädierte unter anderem dafür, schon in der Startphase kurzfristig eine erste Nutzung zuzulassen, um an einem schlüssigen Konzept arbeiten zu können und Erfahrungen mit der Gebäudenutzung zu sammeln. Die Gruppe Kreativwirtschaft fordert vor allem eine Perspektive auf längerfristige Nutzung, weil gewerbliche Mieter auch in die Räume investieren müssten. Beide Gruppen waren sich einig, dass im Haus Räume zum Austausch von Ideen und Projekten geschaffen werden müssten.

Stadt unterstützt den Verein

Der Verein mitMachen hat sich bereit erklärt, im Erdgeschoss des Rechenzentrums auf 302 Quadratmetern ein sogenanntes Entwicklungsbüro für vorerst drei Monate anzumieten, die Landeshauptstadt wird den Verein dabei finanziell unterstützen. Der Verein selbst hat zwar kein eigenes Interesse an einer Nutzung, will aber eine Scharnierfunktion zwischen den Kreativen und der Stadt einnehmen: Das Entwicklungsbüro soll als Raum für Diskussion und Vernetzung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden – und schon Ende März eröffnen.

Wie berichtet soll das DDR-Rechenzentrum in der Breiten Straße zunächst für drei Jahre von Potsdamer Künstlern genutzt werden. Die Befristung der Nutzung auf drei Jahre hat laut Rathaus vor allem rechtliche Gründe. So habe die Stadt vom Land bereits Fördermittel für den Abriss des Gebäudes erhalten, die im Falle eines längerfristigen Erhalts zurückgezahlt werden müssten. Jakobs hatte das Rechenzentrum im Januar überraschend der Potsdamer Künstlerszene für eine Übergangsnutzung angeboten. Bekanntlich fehlt es in der Stadt an entsprechenden Räumen. Der Abriss des zwischen 1969 und 1971 errichteten Gebäudekomplexes galt eigentlich als ausgemachte Sache. (PNN)

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