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Landeshauptstadt: Razzia bei Neonazi-Band

Munition gefunden / Verdacht der Volksverhetzung

Potsdam / Wilhelmshorst / Bergholz- Rehbrücke - Drei Mitglieder einer Potsdamer Neonazi-Band müssen mit einer Anklage wegen Volksverhetzung rechnen. Gestern durchsuchten 17 Polizisten bei einer Razzia die Wohnungen von zwei Musikern der Band „Redrum“ (umgedreht „Murder“) in Potsdam und Wilhelmshorst, dazu den Proberaum der Band in Bergholz-Rehbrücke. Dies teilte das Brandenburger Landeskriminalamt gestern mit. Bei der Aktion wurden DVDs, CDs und mehrere Computer beschlagnahmt, ebenso fanden die Beamten mehrere Patronen für Karabiner, also ein Sturmgewehr aus der Zeit vor 1945.

Grundlage für die Razzia war eine Wohnungsdurchsuchung von Mitte Januar bei dem 33-jährigen Potsdamer Uwe M., einem bundesweit unter dem Pseudonym „Uwocaust“ bekannten Nazi-Rocker (PNN berichteten). Damals war bei Uwe M. die Live-DVD „Irgendwo im wilden Osten“ gefunden worden, der Mitschnitt eines Konzerts seiner Band. Auf dieser DVD findet sich laut des LKA ein volksverhetzender Coversong der Neonazi-Band „Landser“, die 2005 vom Bundesgerichtshof zur kriminellen Vereinigung erklärt wurde. Der nun von „Redrum“ gecoverte Song erfüllt dabei laut einem Urteil des Amtsgerichts Pinneberg den Tatbestand der Volksverhetzung – weswegen auch gegen die drei Musiker ermittelt wird.

Nach PNN-Informationen führten dabei die bei Uwe M. gefundenen DVD-Einleger zu den Mietern der jetzt durchsuchten Wohnungen: Bei einem 22-Jährigen Potsdamer und einem weiteren 33-Jährigen aus Wilhelmshorst wurden ebenso „Redrum“-DVDs gefunden. Bei Uwe M. hatten Polizisten damals zudem „selbst fabrizierte Knallkörper“ konfisziert – weswegen gegen ihn auch ermittelt wird. HK

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