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Versenkt. Jann Jakobs (r.) besucht die Turnhalle an der Roten Kaserne.

© S. Gabsch

Raumwunder und schiefe Wände: Zwischenbilanz: So sieht es auf Potsdamer Schulbaustellen aus

Oberbürgermeister Jann Jakobs und Bildungsdezernentin Noosha Aubel haben am Dienstag Potsdamer Schulbaustellen besucht. Einige Gebäude nehmen bereits Gestalt an. Auch beim teuersten Schulbau der Stadtgeschichte tut sich etwas.

Potsdam - Seit dem durch Pannen und Baumängel geprägten Neubau der Leonardo-Da-Vinci Gesamtschule im Bornstedter Feld hat der Kommunale Immobilien-Service (KIS) für jeden Schulbau einen Plan B. Das berichtete Bernd Richter, der Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs bei der Sommertour über die Potsdamer Schulbaustellen am gestrigen Dienstag. „Aber im Moment liegen wir überall im Plan“, betonte er. Einige wenige Monate Verspätung könne es immer geben, wenn etwa eine Ausschreibung wiederholt werden müsse, weil sich kein geeigneter Bewerber beteiligt. Insgesamt baut der KIS an 23 Schulstandorten, bis 2021 investiert er 148 Millionen Euro.

Am Schilfhof steht die Sanierung der Gesamtschule kurz vor dem Abschluss. Angesetzt war Mai für die Übergabe, nun werden die Schüler wohl nach den Herbstferien in die neu gestalteten Räumen ziehen. Mit 8 Millionen Euro liegt das Projekt deutlich über den veranschlagten Kosten von 5,2 Millionen. Die Arbeiten waren aufwendig, die Wände des Bestandsbaus zum Teil schief, das Fundament nicht solide. „Jetzt können die Kinder hier in den besten Bedingungen lernen“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit Blick auf die klappbaren Arme mit Strom- und Gasversorgung im Physikraum.

Grundschule am Pfingstberg hat bereits Gestalt angenommen

Die neue Grundschule Rote Kaserne Ost, die derzeit im Schnellverfahren gebaut wird und schon in einem Jahr eröffnen soll, hat seit der Grundsteinlegung im März Gestalt angenommen. Grundschule am Pfingstberg soll sie einmal heißen, verkündete Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos). 24 Millionen Euro kostet der Bau, 7,7 Millionen davon kommen vom Land. Dafür entstehen eine dreizügige Grundschule für 430 Schüler, ein Hort für rund 300 Kinder und eine Sporthalle. Diese ist bereits gut erkennbar, sie liegt in den Boden versenkt mit direktem Zugang vom Hauptgebäude. Das soll einmal rot verklinkert werden und sich so einfügen in die Umgebung der Backsteinhäuser und der Kasernengebäude.

„Wir wollen den Rohbau so schnell wie möglich noch vor dem Winter dicht bekommen, um in den kalten Monaten den Innenausbau machen zu können“, erläuterte Sven Wollbrügge, Arbeitsgruppenleiter beim KIS. 30 bis 40 Arbeiter schuften dazu zeitgleich auf der Baustelle. „Ein kleines Raumwunder“ nannte Jakobs die Lösung, die mit nur zwei Stockwerken auskommt, indem auf die eingebettete Turnhalle noch Klassenräume kommen. Die neue Schule wächst derweil bereits in Containern an der Esplanade auf, im Sommer 2019 sollen sie umziehen. Die frei werdenden Container sollen dann gleich weiter genutzt werden von den Schülern der geplanten Gesamtschule an der Pappelallee. Dafür laufe derzeit das Bebauungsplanverfahren, so Richter.

Der teuerste Schulbau der Stadtgeschichte

Auch beim laut Jakobs „teuersten Schulneubau, den Potsdam je realisiert hat“, geht es voran. Für über 35 Millionen Euro entsteht am Stern die zweite Montessori-Schule Potsdams. Eine staatliche Schule ist konzipiert für 1000 Schüler von der ersten Klasse bis zum Abitur. Das Architekturkonzept, so erläuterte Annett Schilsky, Projektleiterin beim KIS, sei noch einmal überarbeitet worden, um es an die Bedürfnisse des Montessori-Konzepts anzupassen.

Die jahrgangsübergreifenden Schülergruppen sind in „Dorfgemeinschaften“ organisiert. „In jedem Stockwerk gibt es zwei Küchen, in denen die Schüler selbst kochen können“, erklärte sie. Dazu kommt eine Gestaltung mit viel Tageslicht, von oben durch Lichtschächte, von den Seiten durch große Fenster. Bis 2020 soll der Neubau fertig sein. Auch die Räume der angrenzenden Coubertin-Oberschule, deren Nutzung nun ausläuft und deren Räume die Montessori-Schule übernimmt, sollen bis dahin saniert sein. 

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