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PNN-Redakteur Henri Kramer. 

© S. Gabsch/PNN

Raumprobleme bei der Polizei: Nicht vermittelbar

Die schlechten Arbeitsbedingungen bei der Potsdamer Polizei müssen dringend verbessert werden. Ein Kommentar. 

Ein Kommentar von Henri Kramer

Die harsche Kritik der Gewerkschaft der Polizei an den Arbeitsbedingungen von Potsdamer Ermittlern ist nachvollziehbar. Wenn ein von der Polizei genutztes Gebäude in der Henning-von-Tresckow-Straße derart marode ist, dass nach einem starken Regen eine gesamte Etage nicht mehr nutzbar ist, dann ist offenbar im Vorfeld bei der notwendigen regelmäßigen Kontrolle von Gebäuden etwas schief gelaufen. Ein Jahr ist der Nässeeinbruch nun her – erst jetzt aber beginnen die für zwei Jahre angesetzten Sanierungsarbeiten, noch dazu bei laufendem Betrieb der an dem Standort untergebrachten Kriminalpolizei. 

Andere Möglichkeiten – etwa Umzüge an andere Standorte – hätten sich zerschlagen, argumentiert das für die Landesimmobilien zuständige Finanzministerium der rot-roten Landesregierung. Zudem müsse man bei allen Lösungen immer auch im Blick behalten, ob diese "bedarfsgeprüft" und auch wirtschaftlich seien, so das Ministerium. Das mag natürlich sein – allerdings handelt es sich bei der Polizei eben nicht um irgendeine Behörde. Hier geht es um die öffentliche Sicherheit, eine der staatlichen Kernaufgaben. Hier über Jahre hinweg schlechte Arbeitsbedingungen zuzulassen – wo sowieso schon der Krankenstand in der Polizei sehr hoch ist – ist nur schwer vermittelbar. Daher sollte das Ministerium dringend prüfen, wie die Sanierung so ablaufen kann, dass die Polizei dennoch kurzfristig bessere Arbeitsbedingungen erhält – und wenn das durch das Aufstellen eines zusätzlichen Bürocontainers geschieht.

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