zum Hauptinhalt

Rathaus relativiert Verkehrsplanungen: Niemand will eine doppelte Baustelle

Die Stadtverwaltung versucht zu beschwichtigen: Bei einer Parallel-Großbaustelle auf der Nuthestraße und an der Langen Brücke würden massive Einschränkungen drohen.

Potsdam - Angesichts der drohenden Parallel-Großbaustellen auf der Nuthestraße und an der Langen Brücke versucht die Stadtverwaltung zu beschwichtigen. Es könnten wegen des Zustands der Brücke zwar vorzeitige Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden, teilte Stadtsprecher Stefan Schulz jetzt auf PNN-Nachfrage mit. Allerdings solle der Ersatzneubau der Langen Brücke über die Neue und die Alte Fahrt erst nach Ende der Baumaßnahmen an der Hochbrücke der Nuthestraße beginnen und dann schrittweise erfolgen – „also frühestens ab 2023“, so der Sprecher. Zunächst hatte das Rathaus den PNN mündlich einen voraussichtlichen Baubeginn 2022 bestätigt, auch in der „Märkischen Allgemeinen“ war zuvor schon von diesem Jahr als Baubeginn die Rede.

Nun sagte Stadtsprecher Schulz, im Jahr 2022 werde das Ausschreibungsverfahren für den Neubau der Langen Brücke starten. Schon 2019 sollen die Vorbereitungen für das vermutlich knapp 25 Millionen Euro teure Projekt beginnen, das aber auch noch unter einem Finanzierungs- und Fördermittelvorbehalt steht. Die voraussichtliche Bauzeit ab 2023 betrage fünf Jahre – und das an einem zentralen Knotenpunkt, den schon jetzt mehr als 40 000 Autos pro Tag befahren. Damit findet das Bauvorhaben auch parallel zu der vom Landesbetrieb Straßenwesen angekündigten Sanierung der Nuthestraßenbrücke über den Horstweg in Richtung Innenstadt im Jahr 2025 statt. Allerdings könnte das Großprojekt auch, in Abhängigkeit vom Zustand der Langen Brücke, noch vorverlegt werden. Schon jetzt werde das dringend sanierungsbedürftige Bauwerk ständig überwacht, sagte der Stadtsprecher. Es gelte auch ein Verbot für Schwerlaster. Weitere Maßnahmen könnten nicht ausgeschlossen werden, so Schulz.

Schon jetzt ist klar: Es wird eng auf Potsdams Hauptverkehrsadern

Und schon jetzt ist klar: Eng wird es auf Potsdams Hauptverkehrsadern in den kommenden Jahren in jedem Fall. Denn im Juli startet der Umbau des Leipziger Dreiecks – gearbeitet wird bis voraussichtlich Ende 2021. In diese Zeit fällt auch der Neubau der besagten Hochbrücke an der Nuthestraße, den der Landesbetrieb Straßenwesen von 2020 bis 2023 ansetzt und der die Strecke über die Bahngleise und die Friedrich-Engels-Straße betrifft. Auch das sind zwei Parallelbaustellen an wichtigen Straßen. Die Industrie- und Handelskammer hatte bereits gewarnt, die regionale Wirtschaft dürfe durch die zu erwartenden Verkehrseinschränkungen nicht gefährdet werden. Auch die Linke-Fraktion im Stadtparlament hat reagiert – und will im März einen Antrag im Stadtparlament stellen. Demnach soll das Rathaus die Verkehrsbehinderungen bei den anstehenden Arbeiten „auf ein zwingend notwendiges Mindestmaß begrenzen“ und parallel verlaufende Bauarbeiten „vermeiden“. Bis Ende 2018 soll die Stadtverwaltung dafür einen Zeitplan vorlegen. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false