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Rathaus in Potsdam: Sechs neue Defibrillatoren für Verwaltung

Die Stadt Potsdam hat sechs Defibrillatoren in der Verwaltung installiert – ein halbes Jahr später als angekündigt. Auf Anfrage begründete die Pressestelle der Stadt die Verzögerung mit Lieferschwierigkeiten.

Die Stadt Potsdam hat sechs Defibrillatoren in der Verwaltung installiert – ein halbes Jahr später als angekündigt. Auf Anfrage begründete die Pressestelle der Stadt die Verzögerung mit Lieferschwierigkeiten. Defibrillatoren können bei einem Herzkreislaufstillstand Leben retten. Die neuen Geräte sind im Stadthaus, in weiteren Häusern der Stadtverwaltung jeweils in den Fluren und im Naturkundemuseum im Eingangsbereich stationiert, wie die Stadt mitteilte. Die Geräte werden für insgesamt 5000 Euro im Jahr gemietet. Zudem, so betonte Stadtsprecher Markus Klier, würden derzeit weitere Standorte, etwa in Außenstellen der Verwaltung und anderen städtischen Museen, geprüft, um die Verfügbarkeit von Defibrillatoren weiter zu verbessern. Es stünde aber noch kein Standort definitiv fest.

Mit den sechs neuen Geräten steigt die Anzahl der öffentlich verfügbaren „Defis“ in Potsdam auf etwas über 20. Standorte sind etwa auch die Bahnhofspassagen, das Stern-Center oder das Hans Otto Theater. Die so genannten Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) sind selbsterklärend, sie können von Passanten ohne Vorwissen angewendet werden – falsch machen kann man nichts. Bei einem Herzkreislaufstillstand sinkt die Überlebenschance laut Experten mit jeder Minute um zehn Prozent, deshalb ist es wichtig, schnell zu handeln. Pro Jahr sterben in Deutschland rund 65 000 Menschen an plötzlichem Herztod – zum Vergleich: Im Straßenverkehr sind es 3200 Tote.

Noch fehlt ein zentrales Defibrillatoren-Verzeichnis

Ein Problem, dem Helfer im Notfall begegnen, ist jedoch trotz der steigenden Anzahl an „Defis“ im Stadtgebiet, dass es kein zentrales Verzeichnis für die Geräte gibt. Wer die Standorte kennen will, muss sich diese auf verschiedenen Homepages zusammensuchen. Um das zu ändern, hat die Fraktion Bürgerbündnis-FDP in der Stadtverordnetenversammlung im Mai unter dem Titel „Potsdam schockt“ einen Antrag gestellt. Demnach fordert die Fraktion die Bereitstellung einer Notfall-App, mit der die Standorte der AEDs angezeigt und zugleich ein Notruf abgesetzt werden kann. Zudem soll dem Antrag zufolge das Netz der Defibrillatoren erweitert werden, gerade in den einzelnen Ortsteilen. Der Antrag wurde Ende Juni an die Fachausschüsse überwiesen, wo er in den kommenden Sitzungen beraten werden soll.

Andere Städte haben längst eine solche App. Berlin arbeitet dazu mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zusammen. Dieser bietet den Service auch in vier weiteren Städten an. Im Ernstfall sollten Helfer zuerst den Notruf 112 verständigen und – bis der Rettungswagen kommt – eine Herzdruckmassage durchführen. Ist noch ein zweiter Helfer vor Ort, kann er einen Defibrillator holen. 

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