zum Hauptinhalt
Potsdam will sein Radwegenetz ausbauen. Foto: Manfred Thomas 

© Manfred Thomas

Radwegenetz in Potsdam: Radweg von Fahrland nach Marquardt kommt

Potsdam investiert weiter in sein Radwegenetz . Eine aktuelle Übersicht nennt unter anderem konkrete Projekte im Norden und in der Innenstadt. An manchen Stellen geht es schneller als gedacht.

Potsdam - Im Potsdamer Norden werden in den nächsten Jahren einige neue Radwege gebaut – und manche eher als gedacht. Das geht aus einer aktuellen „Übersicht zu Priorität-I-Maßnahmen im Radverkehrskonzept“ hervor, die die Bauverwaltung nach einem Antrag der Linken-Fraktion für die Stadtverordneten erstellt hat. Darin sind auch einige neue Radwege für die Innenstadt angekündigt. Die PNN geben einen Überblick.

Fahrland/Marquardt/Krampnitz

Seit langem wird für den Ortsteil Fahrland eine Radverbindung in Richtung Bahnhof Marquardt gefordert – bisher müssen die mehr als 5000 Einwohner, wenn sie den Bahnhof mit dem Rad ansteuern wollen, am Rand der viel befahrenen Marquardter Straße fahren. Lebensgefährlich sei das, hatte die Bürgerinitiative für den Ortsteil schon mehrfach kritisiert. Nun aber entsteht Bewegung. Denn die Stadt werde im nächsten Jahr die sogenannte Baulast für die Straße vom Land übernehmen – und damit auch die Planung und den Bau des Radwegs finanzieren, wie die Bauverwaltung erklärt. 

Die Straße zwischen Fahrland und Marquardt ist für Radfahrer nicht gefahrlos nutzbar.
Die Straße zwischen Fahrland und Marquardt ist für Radfahrer nicht gefahrlos nutzbar.

© Andreas Klaer

Ein Hintergrund: Perspektivisch soll der Bahnhof Marquardt ausgebaut und häufiger von Zügen angefahren werden. Die Planung für den Radweg soll laut Rathaus bereits in den nächsten Jahren erfolgen, bisher sind die Kosten allerdings noch nicht ermittelt. Im Ortsteil begrüßte man am Freitag gleichwohl die Ankündigung. „Damit könnte der Radweg eher gebaut werden“, sagte Ortsvorsteher Stefan Matz, der auch Mitglied der dortigen Bürgerinitiative ist.

Bereits für nächstes Jahr kündigt die Stadt für die Ketziner Straße zwischen der Straße des Friedens und der Fahrländer Chaussee auch den Bau eines gemeinsamen Geh- und Radwegs an – mit geschätzten Kosten von 190 000 Euro. Noch ohne Datum angekündigt wird auch ein Geh- und Radweg entlang der geplanten Tramtrasse in Richtung des neuen Viertels Krampnitz. Dieser wird zwischen Rehweg und Ketziner Straße angelegt, entlang der dortigen Bundesstraße. 

Groß Glienicke 

Länger wird der Bau eines Radwegs an der Bundesstraße 2 zwischen Groß Glienicke und der Landesgrenze nach Berlin dauern. Dieses Projekt habe das Land zwar auf Drängen der Stadt Potsdam „als vordringliche Maßnahme“ im Radwegebedarfsplan an Bundesstraßen aufgenommen, so die Bauverwaltung. Gleichwohl sei die Umsetzung erst „bis 2030 angestrebt“. Parallel bemüht sich das Rathaus beim Berliner Bezirk Spandau, eine Alternativstrecke durch den Gutspark und das Dörfchen Kladow zu verbessern: „Dies gestaltet sich aufgrund des denkmalrechtlich geschützten Pflasters bisher als schwierig“, so die Verwaltung. 

Golm  

Noch in diesem Jahr ist ein neuer Radweg zwischen Bornim und Golm geplant. Dieser soll entlang der Bornimer Chaussee verlaufen. Zwischen dem Wissenschaftspark und der Wublitzstraße existiert bisher ebenfalls nur eine Fahrbahn für Autos. Die Kosten beziffert die Verwaltung auf rund 140 000 Euro. 

Radweg entlang der Bahnbrücke nach Werder soll saniert werden. 
Radweg entlang der Bahnbrücke nach Werder soll saniert werden. 

© Enrico Bellin

Aufgeführt wird auch der schon länger ins Auge gefasste Bau der Fußgänger- und Radfahrbrücke am Großen Zernsee, die wie berichtet insgesamt sechs Millionen Euro kostet und laut Verwaltung 2022 fertig werden soll. In der Planung ab diesem Jahr ist auch ein Geh- und Radweg am Werderschen sowie am Kuhforter Damm zwischen Bahnbrücke und Ortseingang Eiche für 900 000 Euro. 

Innenstadt 

Eine der wichtigsten Verbesserungen für den Radverkehr in der City betrifft die Friedrich-Ebert-Straße. Ab Ende April sollen die geplanten Poller an der Gutenbergstraße aufgestellt werden, womit dort der Durchgangsverkehr unterbunden und das Fahrradfahren auf der Friedrich-Ebert-Straße sicherer werden soll. In diesem Zusammenhang sollen – ebenfalls noch 2020 – im Abschnitt zwischen Kurfürsten- und Charlottenstraße auch die Parkplätze wegfallen. 
Und auch an der Langen Brücke sind Veränderungen geplant: Die Radverkehrsführung im Kreuzungsbereich an der Babelsberger Straße soll im nächsten Jahr vom dortigen Fußgängerverkehr getrennt werden. Ferner listet die Bauverwaltung auch die bereits laufenden Umbauarbeiten am Leipziger Dreieck auf, die mit einer „Verbesserung der Radverkehrsführung“ einhergehen soll. 

Waldstadt 

In der Heinrich-Mann-Allee zwischen Horstweg und Bahnübergang Rehbrücke sollen ab 2025 Radstreifen auf beiden Seiten der Fahrbahn markiert werden. 

Dafür will das Rathaus 120 000 Euro ausgeben. Und auch der Horstweg soll im Zuge der geplanten Fahrbahnsanierung ab 2023 auf der gesamten Länge eine komplett durchgehende Radverkehrsanlage bekommen. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false