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PYAnissimo: Geschafft – stille Nacht!

War das ein Ritt durch die Adventszeit oder was? Im Schweinsgalopp ging es durch die erste, zweite und dritte Woche.

War das ein Ritt durch die Adventszeit oder was? Im Schweinsgalopp ging es durch die erste, zweite und dritte Woche. Und schwupps, schon ist Heiligabend, ohne Fristverlängerung. Das ganze Adventsprogramm war super kompakt, es gab jede Menge Märkte, Konzerte, Ausstellungen, man hätte sich klonen können. Sinterklaas kam und seine Zwarten Pieten hatten politisch korrekten Ruß im Gesicht, sie müssen in der Zeppelinstraße durch einen Kamin geklettert sein. Es gab keine Zeit, über solchen Kleinkram zu diskutieren, wir hatten vorübergehend andere Sorgen.

Ich habe die Wochen straff organisiert, nur so hab ich alles erledigen können. Geschenke besorgen. Plätzchen backen. Ein gemütlicher Vormittag in der Post. Es geht, wenn man nur will. Na gut, mit dem Adventskranz war ich zu spät, der erste Sonntag hat mich ganz klar überrascht. Aber die Frau im Blumenladen hat mir am Tag drauf noch extra einen frischen gebunden. Das fand ich toll.

Ab dem Punkt lief es richtig gut. Weil wir Prioritäten gesetzt haben. Wir haben Glühwein und Katzenfutter bis Ostern gebunkert und sogar schon einen Baum. Der Kauf dauerte drei Minuten: Rein in den Baumarkt, Baum ausgepackt, einmal rundum besichtigt und sofort wieder durch den Schlauchtunnel geschoben, bevor wir es uns anders überlegen konnten. Weihnachten kann kommen, ich bin vorbereitet.

Im Übrigen findet sich das Fest auch an ungewöhnlichen Orten. In der Tram zum Beispiel. Die Fahrer der Glühweinbahn sahen mit Weihnachtsmannkostüm richtig toll aus. Der Kontrolleur, der neulich in der Bahn den Schuljungen einfach laufen ließ, ohne Ticket, der war auch schon im Feiertags-Spirit. Und Jette Joop ließ sich beim PR-Termin im Kinderheim gerne mit Zuckerguss bekleckern, während sich ja die Stadt beim Thema Kitagebühren – Ihr Kinderlein kommet! – derzeit nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Aber lassen wir Weihnachten erstmal tatsächlich beginnen: Die Schlacht an der Aldi-Kühltruhe um die letzte Gänsekeule ist eröffnet. Falls Sie die verlieren, dann überspringen Sie den nächsten Absatz. Denn zum Fest der Liebe erreichte uns diese ganz besondere Pressemitteilung eines Pharmaunternehmens. Dort sorgt man sich akut um unsere Verdauung und warnt: Was bei uns „dampfend auf dem Teller“ liegt, verursache „Magenschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit“. Das kann „das Vergnügen am Essen gehörig trüben“. Dagegen helfen nur Magentropfen – wir waren ganz gerührt in der Redaktion über so viel Anteilnahme.

Zum Fest der Liebe und Anteilnahme passt auch diese Perle aus dem E-Mail-Postfach der Redaktion: Am heutigen 21. Dezember sei Weltorgasmustag, schreibt uns ein Hersteller von Sexspielzeugen, die zur Entspannung nach einem stressigen Arbeitstag gut geeignet seien. (Wo man in der Vorweihnachtszeit dafür Zeit hernehmen soll, dazu schreiben sie leider nichts). Falls Sie jetzt noch ein Geschenk suchen: Die neue Generation arbeite „präzise und leise“ und verfüge über elf Programme. Na dann stille Nacht...

Unsere Autorin ist freie Mitarbeiterin der PNN. Sie lebt in Babelsberg.

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