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Key Pousttchi wollte vor Gericht wohl vor allem seine Ehre retten. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Buch.

© Andreas Klaer

Professor siegt vor Gericht: Key Pousttchi gibt den Kampf nicht auf

Weil er sich bei einer Neuausschreibung seines Arbeitsplatzes nicht ausreichend berücksichtigt sah, ging Key Pousttchi vor Gericht. Jetzt gewann er - will den Job aber nicht mehr machen.

Potsdam - Seit 2015 hatte Key Pousttchi den SAP-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung an der Universität Potsdam inne. Dann musste er gehen. Nun hat sich der streitbare Professor offenbar vor dem Verwaltungsgericht Potsdam gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber durchsetzen können.

Pousttchi sah sich ausgebootet

Die Professur an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war vom Softwarekonzern SAP finanziert worden. Als der Förderzeitraum endete, schrieb die Fakultät die Stelle neu aus, Pousttchis Bewerbung wurde abgelehnt. Der Informatiker und ehemalige Panzeroffizier bezeichnete das als faules Spiel: Er sei gezielt ausgebootet worden. Mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht wollte er feststellen lassen, dass seine Leistungen während seiner Amtszeit nicht berücksichtigt worden seien. Das Gericht schloss sich dem nun offenbar an und erklärte das Berufungsverfahren für ungültig. Key Pousttchi ging es aber wohl vorrangig um die persönliche Ehre. Nach eigenen Angaben möchte er nicht noch einmal an der Fakultät lehren.

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Demnächst soll sein zweites Buch erscheinen

„Den Kampf darum, Deutschland bei der Digitalisierung wieder auf Augenhöhe zu bringen, gebe ich aber nicht auf“, teilt Pousttchi etwas pathetisch mit. Er habe gerade das Buch „Die verblendete Republik“ geschrieben, das im November erscheinen werde. „Wir müssen es schaffen, den deutschen Ingenieurgeist in die Digitalisierung zu tragen“, so der Autor.

Pousttchi lebt in Potsdam und arbeitet als Wirtschaftsberater und Vortragsredner. Während der vergangenen Monate hat er an einem zweiten Buch gearbeitet, das demnächst erscheinen soll. Am 29. November hält er einen Online-Vortrag für die pro-europäische Organisation „United Europe“. Thema: Die Bedeutung der Coronakrise für die Digitalisierung. Zur Einleitung des englischsprachigen Vortrags wird Günther Oettinger reden, der Präsident der Organisation.

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