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Landeshauptstadt: Pro-Potsdam-Chef wirbt für Bornstedter Feld Linke setzt Wahlkampf für Brauhausberg fort

Vor der heute beginnenden Bürgerbefragung zum künftigen Schwimmbadstandort wirbt Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius für das Bornstedter Feld. Nur dort sei das Bad finanzierbar, nur dort passe es städtebaulich und nur dieser Standort sei erweiterbar, schreibt der Geschäftsführer der kommunalen Wohn- und Bauholding in einem Beitrag der aktuellen Ausgabe der Pro-Potsdam-Kundenzeitschrift „Wohnen in Potsdam“.

Vor der heute beginnenden Bürgerbefragung zum künftigen Schwimmbadstandort wirbt Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius für das Bornstedter Feld. Nur dort sei das Bad finanzierbar, nur dort passe es städtebaulich und nur dieser Standort sei erweiterbar, schreibt der Geschäftsführer der kommunalen Wohn- und Bauholding in einem Beitrag der aktuellen Ausgabe der Pro-Potsdam-Kundenzeitschrift „Wohnen in Potsdam“. Müller-Zinsius ist der erste Chef eines stadteigenen Unternehmens, der sich in der Bad-Frage so deutlich äußert.

Dabei wohne er in Babelsberg und werde zum Baden im Bornstedter Feld einen weiteren Weg zurücklegen müssen als zum Brauhausberg, so Müller-Zinsius. Gegen den Brauhausberg sei er, weil ein neues großes Hallenbad-Gebäude dorthin nicht passe. Eine Konkurrenz zum Landtagsneubau müsse vermieden werden. Besser füge sich ein neues Bad neben die Biosphäre „zwischen Bäumen und Grün“ ein. Dagegen sei der Brauhausberg ein „exzellenter Standort“ für Wohnungsbau. Auch könnten nur am Brauhausberg Grundstücke verkauft werden, um das Bad zu finanzieren. „Umgekehrt geht das auch aus rechtlichen Gründen nicht“, schreibt Müller-Zinsius in Anspielung auf Vorschläge, städtische Flächen im Bornstedter Feld zu veräußern, um ein Bad am Brauhausberg zu finanzieren. Zudem führt der Pro-Potsdam-Chef an, dass rundherum um seinen Favoriten-Standort noch Flächen vorhanden seien, auf denen sich Extra-Angebote für Sport und Freizeit ansiedeln könnten. Nach Ablauf der Fördermittel-Bindefrist für die Biosphäre nach 2015 könne er sich für die Tropenhalle zudem „andere Nutzungen“ vorstellen, die das neue Bad ergänzen könnten, so Müller-Zinsius.

Unterdessen haben die Potsdamer Linken am Wochenende ihren Wahlkampf für ein neues Bad am Brauhausberg fortgesetzt. „Was mit dem Brauhausberg gemacht wird, ist auch nach der Bürgerbefragung nicht geklärt“, sagte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg am Samstag auf einer Bürgerversammlung im Club 18 am Stern. Eine Mehrheit der Potsdamer für den traditionellen Bad-Standort in der Innenstadt gelte als sicher, hieß es dort. Zentral gelegen, verkehrstechnisch günstig und gut erreichbar für die Schulen – das spreche eindeutig für den Brauhausberg. Ein weiterer Vorteil: Die alte Schwimmhalle bleibt so lange in Betrieb, bis das moderne neue Sport- und Freizeitbad für 23 Millionen Euro gebaut ist.

Ursprünglich hatte die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) vorgesehen, neben der Biosphäre am Volkspark ein neues Bad zu errichten. Der Brauhausberg sollte zum Bauland werden und der Grundstückserlös in Höhe von zwölf Millionen Euro für den Bad-Neubau am Volkspark verwendet werden. Nach massiven Einwänden vor allem des Bürgervereins Pro Brauhausberg schwenkte Jakobs im September 2011 auf die von der Linken bereits in zwei Anläufen vergeblich vorgeschlagene Bürgerbefragung um.

Laut Scharfenberg könne die Stadt für die „halbe Fläche“ des Brauhausberges immer noch rund sechs Millionen Euro erlösen. Sollte sich eine Mehrheit der Potsdamer für einen Badneubau am Volkspark entscheiden, sei das Areal als öffentlicher Raum und Grünschneise verloren. „Auch die Diskussion um das ehemalige Terrassenrestaurant Minsk ist noch nicht abgeschlossen“, so der Linke-Fraktionschef. Wegen der Einwohner- und Gewerbeentwicklung rund um den Bahnhof und die Speicherstadt halte er eine Gaststätte an diesem Standort für wirtschaftlich möglich. „Warum sollten wir das nicht mit dem Bad-Neubau verbinden?“

Erstmals sind bei der Bürgerbefragung alle Einwohner ab 16 Jahren stimmberechtigt. Insgesamt können sich 131 000 Wahlberechtigte beteiligen. Am 11. Mai soll das Ergebnis der Befragung vorliegen. Im Juni dann entscheiden die Stadtverordneten endgültig über das Bad. HK/ G.S.

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