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Geehrt. Ralf Gaudlitz, Karin Genrich und Wolfgang Cornelius (v.l.).

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Prägend für Potsdams Wirtschaft

Drei neue Einträge ins Goldene Buch der Stadt

Mit ihrem Wirken haben sie die Potsdamer Wirtschaft nachhaltig geprägt – dafür durften sich Karin Genrich, Wolfgang Cornelius und Ralf Gaudlitz am gestrigen Dienstag in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Diese „höchste Auszeichnung der Stadt“, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) es in seiner Ansprache nannte, erhielten sie, da sie sich „durch Engagement, Mut, Geschick und Glück“ für die Wirtschaft eingesetzt hätten.

Karin Genrich und Wolfgang Cornelius waren über viele Jahre im Einzelhandel in der Innenstadt aktiv. Genrich gründete gegen alle Widrigkeiten des Systems schon zu DDR-Zeiten ihr erstes eigenes Modegeschäft. Die Boutique „Karin“ eröffnete sie 1987 in der Gutenbergstraße. Es folgten Filialen in der Innenstadt und im Stern-Center. Über viele Jahre war Genrich in unterschiedlichen Handelsverbänden aktiv. In seiner Laudatio betonte Oberbürgermeister Jakobs insbesondere ihr Engagement in der AG City, später AG Innenstadt, und im Handelsverband Berlin-Brandenburg. „Sie war ab 2005 die erste Präsidentin des Verbandes.“ Ihre Karriere im Einzelhandel beendete die 73-Jährige in diesem Sommer, jüngst übernahm Franziska Gerdes mit dem „Luisa Cerano Store“ Genrichs letzten Standort.

Auch Wolfgang Cornelius war Geschäftsmann. „Ohne ihn sähe die Potsdamer Innenstadt ganz anders aus“, so Jakobs in der Laudatio. Cornelius hatte nach einer Ausbildung zum Drogeristen im Betrieb der Eltern in Potsdam zunächst eine Parfümerie im Rheinland eröffnet. Er baute diese aus zu einer Kette mit neun Filialen zwischen Düsseldorf und Hannover. Doch das Heimweh zog ihn zurück nach Potsdam, wo er mit 55 Jahren eine Drogerie erwarb und daraus die Schloss- und Luisenparfümerie in der Brandenburger Straße machte. Ab 1998 war er auch kommunalpolitisch aktiv, als Stadtverordneter für die CDU. „Ein streitbarer Geist“, so Jakobs, aber „ein konstruktiver Gesprächspartner.“ 15 Jahre war Cornelius Vorsitzender der AG Innenstadt. Der heute 82-Jährige setzte sich unter anderem gegen große Einkaufszentren ein. Für Jakobs ein Beitrag dazu, dass „die Brandenburger Straße heute ein Ausdruck von Lebendigkeit ist“.

Die volle Tragweite der Verdienste von Ralf Gaudlitz erfasse man laut Jakobs erst heute. 1993 war er als Geschäftsführer der damaligen Wärme Union Potsdam, dann Energieversorgung Potsdam (EVP), maßgeblich an der Grundsatzentscheidung für Gas und gegen Kohle als Wärmequelle beteiligt. Gegen massiven Widerstand: „1000 aufgebrachte Lausitzer Kohlekumpel marschierten damals vor dem Rathaus“, erinnerte Jakobs, sodass den Stadtverordneten und Gaudlitz nur der Hinterausgang blieb. Die Entscheidung des heute 84-Jährigen sei vorausschauend gewesen, so Jakobs, eine „Sternstunde des Umweltschutzes“ und nicht zuletzt eine Entscheidung, die sich heute wirtschaftlich in den schwarzen Zahlen der Stadtwerke niederschlage. sca

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