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Hartmut Dorgerloh,, 22.05.2018 Foto: Sebastian Gabsch PNN

© Sebastian Gabsch PNN

Potsdams Weltkulturerbe: Entscheidung über Dorgerloh-Nachfolge

Seit Anfang Juni hat die Schlösserstiftung keinen regulären Chef. Am 1. November will der Stiftungsrat über die Nachfolge von Hartmut Dorgerloh entscheiden.

Von Peer Straube

Am 1. November soll feststehen, wer Nachfolger von Hartmut Dorgerloh als Generaldirektor der Schlösserstiftung wird. Dann werde der Stiftungsrat, der mit Vertretern des Bundes, Brandenburgs und Berlins besetzt ist, eine Entscheidung treffen, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) auf Anfrage. Nach PNN-Informationen sind noch zwei Bewerber im Rennen, beides Männer. Sie sollen sich bei der Sitzung des Gremiums vorstellen, danach wird einer von beiden ausgewählt. Die Bewerberlage sei gut gewesen, sagte Grütters.

Hohe Anforderungen an die Bewerber

Insgesamt hätten sich 27 Interessenten um die Dorgerloh-Nachfolge beworben, sagte ein Sprecher des brandenburgischen Kulturministeriums den PNN. Das sei eine gute Ausbeute, schließlich stelle der Posten an die Kandidaten hohe Anforderungen. So müssten sie beispielsweise über Erfahrungen bei der Leitung ähnlicher Einrichtungen verfügen. Die Schlösserstiftung betreut und verwaltet mit ihren rund 550 Angestellten etwa 30 Museumsschlösser und andere Museen, 800 Hektar denkmalgeschützte Parkanlagen, 100 000 Einzelkunstwerke, 150 Denkmäler und 300 bauliche Anlagen. Die preußische Kulturlandschaft in Potsdam und Berlin steht auf der Welterbeliste der Unesco und ist eine der größten Stätten dieser Art in Deutschland. 

Dorgerloh wechselte ans Humboldt-Forum

Die Suche nach einem neuen Generaldirektor war nötig geworden, weil Dorgerloh Anfang Juni sein neues Amt als Generalintendant des Berliner Humboldt-Forums angetreten hatte. In dem Nachbau des im Krieg zerstörten Berliner Stadtschlosses soll nach seiner Fertigstellung eine Ausstellung mit Zeugnissen außereuropäischer Kulturen gezeigt werden. Bislang befinden sich die Exponate im Ethnologischen Museum und im Museum für asiatische Kunst. Dorgerloh soll das wegen der kolonialen Herkunft vieler Objekte umstrittene Projekt retten, dem es bislang an einem allseits akzeptierten und ausgereiften Konzept fehlt. 

Seine größte Leistung waren die Sonderinvestitionsprogramme

Dorgerloh hatte die Schlösserstiftung 16 Jahre lang geleitet. Als seine größte Leistung gilt es, bei den drei Stiftungsgebern insgesamt 550 Millionen Euro für zwei Sonderinvestitionsprogramme eingeworben zu haben, mit denen bis 2030 die teils sehr maroden Preußenschlösser und -gärten saniert und wiederhergestellt werden können. Seit seinem Abschied wird die Schlösserstiftung interimsweise von Verwaltungschef Heinz Berg geführt, der gleichzeitig auch offizieller Stellvertreter des Generaldirektors ist.

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