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Potsdams neues Schwimmbad: Erneute Kritik am blu

Die Debatte über die Architektur des Schwimmbads blu in Potsdam reißt nicht ab. In einem Architekturmagazin wurde der Bau kürzlich als "blassfarbene Kiste" bezeichnet. Optische Verbesserungen, etwa in der Außenfarbe, hatten die Stadtwerke aber zuletzt abgelehnt.

Potsdam/Innenstadt - Der Spott über die Architektur des neuen Schwimmbads blu am Brauhausberg geht weiter. Nun hat sich das Internet-Portal Baunetz dem 40-Millionen-Euro-Gebäude gewidmet – immerhin nach eigenen Angaben das größte deutschsprachige Online-Architekturmagazin mit monatlich über 11 Millionen Seitenabrufen. Das Urteil ist eindeutig: Entstanden sei eine „ungefüge, blassfarbene Kiste“, erklärte Baunetz-Kritiker Wolfgang Kil in einem aktuellen Beitrag unter der Überschrift: „Adieu Brauhausberg! Potsdams neues Freizeitbad erweist der Stadt einen schlechten Dienst“.

In dem Text wird vor allem der Verlust von Sichtbeziehungen am Brauhausberg beklagt, der neue Bau verstelle „jeglichen Blick – sowohl hinüber ins Grüne als auch herab auf die Stadt“. Dessen flach abfallende Flanke habe „jahrzehntelang einen verschwenderischen Stadtbalkon mit Liegewiesen und Cityblick“ gebildet. Diese Gunst der Lage hätten Planer zu DDR-Zeiten mit parkartigen Freitreppen, einem Terrassenlokal und einer Schwimmhalle „weidlich zu nutzen“ gewusst. Bei den Badplanungen sei die prägnante Landschaftlichkeit hingegen völlig aus dem Blick geraten, so Kil weiter.

Begrünung und andere Farben hatten die Stadtwerke zuletzt noch abgelehnt

Gebaut wurde das Bad nach Entwürfen des weltweit agierenden Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner – es war der erste Badbau der beauftragten Planer. Das Büro wurde nach einem städtebaulichen Wettbewerb ausgewählt, in der Jury saßen Stadtverordnete, Baufachleute sowie der frühere Stadtentwicklungsdezernent Matthias Klipp (Grüne) und der damaligen Stadtwerkechef Wilfried Böhme. Klipp hatte damals sogar gelobt, der Entwurf erinnere ihn an eine Kunsthalle. Die Stadtwerke hatten zuletzt Verbesserungen – etwa eine Begrünung oder mehr Farben innen wie außen – abgelehnt. Das Konzept der Architekten sei „in jeder Hinsicht abschließend hergestellt“, hieß es.

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