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Landeshauptstadt: Potsdams neuer Park am Wasser

Zwischen Hauptbahnhof und Neuer Fahrt entsteht eine große Grünanlage mit Rad- und Spazierwegen, jeder Menge Spielgeräten und Sitzbänken. Der erste Teil soll schon im Oktober fertig werden.

Von Birte Förster

Potsdam - Noch fahren Bagger über die Fläche hinter dem Hauptbahnhof, Sandhügel sind über das Gelände verteilt, an anderen Stellen wuchert das Unkraut. Das soll sich in kurzer Zeit ändern: Auf dem Zipfel zwischen Langer Brücke und dem Hauptquartier der Landesinvestitionsbank ILB bekommt Potsdam einen neuen Park am Wasser – unter anderem mit Spielgeräten, Bänken, Boule-Anlage, neuen Rad- und Spazierwegen.

Die 35.000 Quadratmeter große Fläche entlang der Neuen Fahrt soll Teil des Nutheparks werden, der sich hinter der ILB fortsetzt und sich am Wasser entlang bis zur Humboldtbrücke erstreckt. Bereits im Oktober soll der 2300 Quadratmeter große Spielbereich fertig werden, wie Potsdams Tiefbauchef Thomas Schenke und Grünflächenchef Jan Lesniak am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin erklärten.

Die Spielanlage, die nahe am Havelufer errichtet wird, soll unter anderem mit einem Sandbereich für Kinder, einer Hangrutsche, einem Reck sowie einer Schaukel ausgestattet werden. Für Jugendliche und Erwachsene sind drei Fitnessgeräte sowie eine Boule-Fläche eingeplant. Dazu kommt eine Seilkletteranlage. Diese sei für alle Altersklassen geeignet, erklärte Lesniak. Auf einer Rundbank kann man nach dem Sport oder Spiel anschließend die müden Füße ausruhen.

Rasen bereits gesät, Radwege fertig

In zwei Bauabschnitten soll die Parkanlage fertiggestellt werden. Bis zum Ende des Jahres soll mit 25.000 Quadratmetern bereits der größte Teil des Parks gestaltet werden. Neben dem Spielbereich entstehen dort große Rasenflächen. Zwei Drittel des Rasens seien bereits gesät, erklärte Stefan Schumann von der beauftragten Teltower Firma TBR Recycling GmbH, die für die Garten- und Landschaftsbauarbeiten zuständig ist. Angesichts der Trockenheit habe man bereits intensiv wässern müssen. Im Oktober sollen auf dem Gelände laut Schumann außerdem 60 Bäume gepflanzt werden.

Die Rad- und Spazierwege sind bereits fertiggestellt. Das Gesamtprojekt kostet laut Lesniak insgesamt 850.000 Euro, 300.000 Euro davon fließen in die Spielanlage. Abgedeckt sind damit auch die Kosten für die Pflege der Grünflächen. Von der Langen Brücke aus soll man durch den Nuthepark bis zum Park Babelsberg gelangen können. Auch die benachbarte ILB soll nicht eingezäunt, sondern in das Gelände integriert werden, „sodass dieser offene landschaftliche Charakter erhalten bleibt“, erklärte Lesniak.

Keine Sicherheitsbedenken

Sorgen wegen mangelnder Sicherheit auf dem Gelände machen sich die Vertreter der Stadtverwaltung nicht. Am gegenüber liegenden Hauptbahnhof war es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Straftaten und Fällen körperlicher Gewalt gekommen. Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatten daher im Mai eine verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt angekündigt – offenbar mit ersten Erfolgen. Dank der vermehrten Polizeistreifen habe es einen „nachweisbaren Rückgang von Vandalismusschäden“ gegeben, so Schenke. Durch die Anwesenheit der Polizei rund um den Hauptbahnhof sei das neue Gelände im Nuthepark ein „sicherer Ort“.

Die verbleibenden 10.000 Quadratmeter des zweiten Bauabschnitts sollen voraussichtlich erst 2024 fertig werden. Grund dafür sind die Bauarbeiten am Leipziger Dreieck. Für die dortigen Gleisanlagen sowie Lkws werde der Platz auf dem westlichen Abschnitt des Parks benötigt, sagte Lesniak. Nach der Fertigstellung des Leipziger Dreiecks soll im Nuthepark dann der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen werden.

Blindgänger-Suche abgeschlossen

Bevor die Arbeiten auf dem Gelände im April dieses Jahres beginnen konnten, musste zunächst die im Boden vorhandene Weltkriegsmunition beseitigt werden, insgesamt etwa sieben Tonnen. Zwei 250-Kilogramm-Bomben wurden dort 2018 entschärft, die mit großräumigen Evakuierungen rund um die Fundstelle verbunden waren. Das ganze Gelände wurde mit einem Detektor abgesucht. „Die Munitionssuche war die aufwendigste Arbeit“, sagte Schenke. Zwei Jahre habe allein die Munitionsbeseitigung gedauert. Nun sei alles restlos beräumt, versicherte er. Erst nach Beendigung der Vorarbeiten sei mit der Bauplanung begonnen worden, denn: „Der Baubeginn war nicht kalkulierbar.“

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