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Die Zahl der Kohlmeisen hat sich verdoppelt. 

© picture alliance / Tim Brakemeie

Potsdams Meisen haben sich erholt: Wegen kaltem Frühjahr kommen Zugvögel später

Die Kohlmeise wurde bei der jährlichen Vogelsichtung doppelt so häufig gezählt wie im Vorjahr. Am häufigsten wurde der Haussperling beobachtet.

Potsdam - An der bundesweiten Aktion „Die Stunde der Gartenvögel“, die der Naturschutzbund (Nabu) jährlich im Frühling veranstaltet, haben sich aufgrund der kühlen Witterung in diesem Jahr weniger Potsdamer beteiligt. Deshalb wurden auch weniger Vögel gesichtet. Vom 13. bis 16. Mai konnten Vogelfreunde im Garten oder im Park Vogelarten und deren Häufigkeit beobachten und die Ergebnisse an den Nabu melden. In Potsdam haben 392 Menschen an der Aktion teilgenommen und 8403 Vögel gezählt. Im vergangenen Jahr waren es 566 Teilnehmer:innen und 10 196 Vögel.

Auf den ersten drei Plätzen der am häufigsten gezählten Vögel landen in diesem Jahr Haussperling, Star und Kohlmeise. Die Kohlmeise wurde damit doppelt so häufig gezählt wie im Vorjahr. Im Frühjahr 2020 grassierte in einigen Teilen Deutschlands ein Meisensterben, Auslöser war ein bakterieller Erreger namens Suttonella ornithocola. 

Blaumeise hat sich gut erholt

„Eine Welle verstorbener Blaumeisen war zwar auch in diesem Frühjahr wieder festzustellen, sie war jedoch deutlich kleiner“, heißt es auf der Webseite des Nabu, wo die Zählungen für alle Bundesländer einzusehen sind. Die Blaumeise habe sich vom Einbruch im vergangenen Jahr gut erholt, auch wenn sie ihren Durchschnittswert wohl nicht ganz erreichen werde.

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Vor allem bei Zugvögeln machte sich der kalte Frühling bemerkbar: „Da die Kälte so lange angehalten hat, gab es Anfang Mai erschreckend wenige Vögel in Potsdam zu beobachten“, sagt Manfred Pohl, Leiter der Ornithologie-Gruppe des Nabu Potsdam. Durch die Kälte sprießen Pflanzen später als sonst. Dadurch gab es weniger Insekten, also Nahrung für Vögel. „Die Mauersegler sind eigentlich schon am 25. April hier, diesmal haben sie sich rund zehn Tage verspätet“, sagt Pohl. 

Sorgen bereitet ihm auch die Situation der Nachtigallen: So wurde beobachtet, dass die Vögel wegen erhöhter Bautätigkeit in der Stadt weniger Lebensräume haben. Bundesweit zeigt die Stunde der Gartenvögel aber ein positives Bild: Mehr als 125.000 Menschen haben an der Aktion teilgenommen und über 2,8 Millionen Vögel gezählt. „Mit Ausnahme von Schwalben und Seglern konnten die meisten der Gartenvögel ihr Niveau halten oder leicht verbessern“, hieß es. 

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