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Potsdams Bad blu vor der Eröffnung im Test: So war das Probebaden

Potsdams neues Bad blu öffnet am Mittwoch exklusiv zum Probebaden für 500 Gäste. Mit dabei sind PNN-Reporter Henri Kramer und seine Kinder. Ihr Urteil und alles wichtige zur Bad-Eröffnung lesen Sie im Newsblog.

Potsdam - Die neue Schwimmhalle blu ist am heutigen Mittag erstmals für Besucher geöffnet. Ab 10 Uhr beginnt ein Probebadetag, an dem rund 500 Gäste teilnehmen, darunter auch viele Leser der Potsdamer Neuesten Nachrichten und der Potsdam am Sonntag. Am 7. Juni öffnet das neue Bad dann regulär für alle Besucher.

Auch PNN-Reporter Henri Kramer testet das neue Bad mit seinen beiden Kindern, die heute einmal nicht in die Kita müssen. Zusammen haben sie seit Jahren viele Familienbäder in der Region besucht. Ihr Urteil und weitere Hintergründe zum neuen Potsdamer Bad lesen Sie in diesem Newsblog.

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Wie lautet das Fazit unserer Testfamilie insgesamt? 

Beide Kinder unseres Reporters Henri Kramer sind sehr begeistert. Sein sechsjähriger Sohn mag vor allem die schnelle Reifenrutsche, die Wellenrutsche ist aber im Vergleich dazu eher lahm. Auch die Kletterwand, von der man sich ins Wasser fallen lassen kann, kommt gut an. Aus Elternperspektive ist das neue Bad insgesamt recht abwechslungsreich und das Gastronomie-Angebot gut. Allerdings ist fraglich, wie lang die Wartezeiten an der Reifenrutsche sein werden, wenn das Bad einmal voll ist. Jetzt, beim Probebetrieb, mussten die Badegäste bis zu fünf Minuten warten, um rutschen zu können.

Fest steht, dass die Familie häufig ins blu gehen wird, da sind sich die drei Badegäste sicher.

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Was sagen andere Badegäste?

Nancy Krohne ist mit Tochter Charlotte beim Probebaden von Anfang an dabei. So ein Spaßbad hat Potsdam noch gefehlt, sagt sie. Gegen Mittag ruht sie sich am Kinderplanschbecken aus. Der fünfjährigen Charlotte gefällt vor allem das vielfältige Becken im Familienbadbereich. "Da kann ich schon fast alleine schwimmen", sagt sie. Richtig zu schwimmen soll sie im bald im Lehrbecken lernen. "Es gibt hier schöne Kurse", sagt Nancy Krohne. Das blu gefällt ihnen. "Ich könnte mir vorstellen, hier öfter hinzugehen."

Der Potsdamerin Carolin Scharein gefällt das Konzept des blu. "Es ist sinnvoll gelöst, dass der Sport vom Spaßbereich getrennt ist", sagte sie. So gebe es für jeden etwas, ohne dass man sich in die Quere kommt. Ihre Familie könnte Stammgast im blu werden. "Mein Mann geht gern schwimmen, die Kinder ins Spaßbad."

Am frühen Nachmittag sind bereits mehr Probe-Badegäste im blu, etwa 200. Es kommt zu längeren Wartezeiten von bis zu fünf Minuten an der gelben Riesenrutsche. Die Mehrzahl der Gäste scheint sehr zufrieden zu sein, ist der Eindruck unseres Reporters Henri Kramer.

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Wie kommt der Wellnessbereich an?

Mit zwei Kindern nur im Schnelldurchlauf. Schon zu empfehlen in dem Alter ist das Dampfbad. Dort ist es schweißtreibend warm, bei hoher Luftfeuchte. Auch das Caldarium mit heißen Liegen ist gut - die Zeit verfliegt mit "Ich sehe was, was du nicht siehst..." Eingerichtet sind die Räume alle schön. Auch wenn manches gerade im Außenbereich auf dem Wellnessdach noch sehr wie eine Baustelle wirkt. Überraschend sind die Erlebnisduschen mit vier verschiedenen Programmen, von Tropenregen bis Küstennebel. 

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Und, schmeckt´s?

Dem Sohn unseres Reporters schmecken die Nudeln mit Tomatensoße, die Pommes mit Ketchup sind schön kross und nicht zu fettig. Auch das Personal ist nett, so das zufriedene Urteil unserer Testfamilie.

Der Potsdamer Lieferdienst World of Pizza betreibt künftig den Gastronomiebereich. Chef Torsten Kaldun steht heute unter Strom. Der Probebadetag ist auch für den Caterer ein Test, ob auch alles funktioniert. "Fast alles", meint er am Mittag. Es gebe nur Probleme mit einer der Kühlanlagen. Aber die Küche funktioniere einwandfrei. Die Badegäste lassen es sich auch schon schmecken. "Am besten gehen Schnitzel mit Pommes und Pizza", sagt Kaldun. "Und Eis natürlich."

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Was fehlt?

Unser Reporter Henri Kramer stellt fest, was Badegäste vermissen könnten: Es gibt keine Uhr. Später stellt sich heraus, dass die Uhren wohl zu spät angeliefert wurden. Es fehlen zu dem noch einige Reifen für die Rutsche, vor allem für mehr als zwei Personen. Die sollen noch ergänzt werden.

Außerdem wird noch teilweise gebaut - und auch zur Eröffnung wird das blu noch teilweise eine Baustelle sein.

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Kann das Kinderbecken überzeugen?

Im Planschbecken gibt es einige Wasserspiele. Man kann sich Kinderspielzeug ausleihen und ein Schiffchen durch einen Kanal steuern. Das gefällt der Testfamilie. "Hier gehen wir jetzt jedes Wochenende hin!", sagt der sechsjährige Sohn unseres Reporters.

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Wie schneidet das Erlebnisbecken ab?

Es ist größer, als es von außen wirkt. Die Wassertemperatur ist angenehm, den Kindern ist nicht kalt. Der Clou ist die Kletterwand: Etliche Male kann man sich von dort in das Becken stürzen. Auch der Strömungskanal ist ordentlich schnell. Insgesamt gut - auch im Vergleich mit anderen Bädern in der Region. Allerdings fehlt dennoch ein noch wärmerer Whirlpool. Zum Glück ist aber das Kinderbecken wohlig temperiert.

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Wie viel Spaß macht die große Reifenrutsche? 

Wunderbar schnelles Rutschgefühl, mit vielen Soundeffekten und LED-Bildschirmen ist das Ganze auch sehr abwechslungsreich. Dank der noch wenigen Badegäste muss man sich auch nur wenige Sekunden anstellen, so das Urteil unserer Testfamilie.

Die 114 Meter lange Riesenrutsche verspricht, die größte Attraktion des Schwimmbads zu werden. Wir haben uns bereits vorab die Riesenrutsche angeschaut.

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Kritik an der Preispolitik:

Für unsere Testfamilie würde eine Familienkarte reichen, da diese für zwei Kinder gilt. Familien mit mehr Kindern müssten dann aber auch mehr zahlen. Das sorgte für Kritik - und auch Stadtpolitiker fordern nun, dass die Stadtwerke hier nachbessern. 

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Gleich geht´s los: 

20 weitere Badegäste sind morgens um 10 Uhr bereits da. Außen wirkt vieles noch wie eine Baustelle. Doch zumindest einige Dutzend Fahrradständer stehen schon. Der komplette Außenbereich mit Wiese und Kinderspielplatz ist heute aber noch nicht nutzbar. Erst nach der Eröffnung in der kommenden Woche wird dieses Areal in Angriff genommen, ein Termin für die Fertigstellung ist noch unbekannt. Irgendwann im Sommer, hieß es zuletzt. 

Doch dann gibt es bereits ein kleines Technikproblem: Die Bänder für den Badeinlass funktionieren bei der Testfamilie nicht. Kurze Wartezeit, so die freundliche Auskunft am Einlass. Nach 20 Minuten können PNN-Reporter Henri Kramer und seine beiden Kinder endlich baden.

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Die Anreise: 

Langwierig gestaltet sich der Hinweg. Als potentieller Badegast steigt man vor dem Hauptbahnhof aus der Tram, ausgestattet mit Badetasche und Rucksack. Dann geht es los: Erst die Haltestelle am Busbahnhof, über die Friedrich-Engels-Straße, dann die mehrspurige Heinrich-Mann-Allee und die Ausfallstraße in Richtung Michendorf. Die Stadtverwaltung hat allerdings jüngst auf Anfrage von CDU/ANW erklärt, der Bereich sei unfallunauffällig - schon zur Zeiten der alten Brauhausberg-Schwimmhalle hätten im Schnitt 25 Schüler-Gruppen pro Woche den Standort vom Bahnhof aus erreicht. Im Rahmen des ab kommendem Jahr geplanten Umbaus des Leipziger Dreiecks würden auch die Belange von Fußgängern berücksichtigt, so die Stadtverwaltung. Eine wichtige Frage des Hinwegs. Eine wichtige Frage noch von der vierjährigen Reporter-Tochter: "Heißt das Bad 'Bluuuut'?"

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