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Marie Schumann holte sich den Titel "Härteste Feuerwehrfrau Deutschlands"

© Andreas Klaer

Update

Potsdamerin im "Lions’ Den": Ehrung für Deutschlands härteste Feuerwehrfrau

Die "härteste Feuerwehrfrau" Deutschlands war im Oktober auch bei einem internationalen Wettstreit mit der globalen Feuerwehrelite erfolgreich. Heute wird Marie Schumann in Potsdam geehrt.

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Potsdam - In voller Montur, mit Schutzanzug, einem etwa 20 Kilogramm schweren Schlauch und Sauerstoffflasche auf dem Rücken, rennt Marie Schumann in Windeseile einen zwölf Meter hohen Turm hoch. Das ist nur ein Teil des Parcours, den die Feuerwehrfrau bei den Weltmeisterschaften "Firefighter Combat Challenge" im US-amerikanischen Montgomery vor etwa drei Wochen bewältigt hat – wo sie es im Einzelwettkampf unter die Top Ten schaffte. Mit der Staffel erreichte sie sogar Bronze. „Man geht an seine Grenzen“, sagte Schumann am Dienstag. Und sogar darüber hinaus. Eine der schwersten Übungen sei gewesen, einen 80 Kilogramm schweren Dummie ins Ziel zu schleppen. „Der Körper muss dann erstmal ein bisschen Luft holen“, sagt sie.

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Am Dienstag gratulierte Ralf Krawinkel, Leiter der Potsdamer Feuerwehr, Schumann auf dem Gelände der Berufswehr zu ihrem Erfolg in den USA. Schumann, die bei der Freiwilligen Feuerwehr in Groß Glienicke aktiv ist, wurde nun als erste deutsche Frau in den Eliteclub der Feuerwehr, „Lion’s Den“, aufgenommen. Darin sind die schnellsten Feuerwehrleute der Welt versammelt. Einmal drin, bleibe es dabei, sagt Schumann. Voraussetzung dafür ist es, den Parcours in weniger als drei Minuten zu bewältigen. Die 36-Jährige schaffte es in 2:50 Minuten. Dabei sei sie in den Tagen vor dem Start ein bisschen krank gewesen, habe dort dadurch auch nicht ihre Bestzeit geschafft, wie sie sagt.

Im Juni hatte Schumann den Titel „härteste Feuerwehrfrau Deutschlands“ im Hamburg gewonnen. Bei den Europameisterschaften in Slowenien kam sie kurz danach auf den fünften Platz – mit ihrer bislang besten Zeit von 2:46 Minuten. Und dann noch der Erfolg in den USA.

Marie Schumann hatte sich im Sommer 2019 in Hamburg gegen Feuerwehrfrauen aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg durchgesetzt.
Marie Schumann hatte sich im Sommer 2019 in Hamburg gegen Feuerwehrfrauen aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg durchgesetzt.

© Andreas Klaer

Dabei laufen ihre Einsätze bei der Groß Glienicker Feuerwehr und die Vorbereitung auf diverse Wettkämpfe nebenbei. Denn hauptberuflich arbeitet Schumann als Notärztin in einem Berliner Krankenhaus. Fünf Mal die Woche trainiert sie neben der Arbeit. Dazu brauche es „eiserne Disziplin“. Wenn sie es berufsbedingt mal nicht schafft, trainiert sie ein anderes Mal einfach noch mehr. Auch auf ihre Ernährung müsse sie achten. „Die Feuerwehr geht über ein Hobby hinaus.“

Um auf die besonderen Herausforderungen bei den Wettkämpfen vorbereitet zu sein, trainiert sie im Sommer ein bis zwei Mal die Woche auch im Innenhof der Hauptfeuerwache in der Holzmarktstraße. Während andere sich mit kühlen Getränken im Schatten räkeln, rennt Schumann auch dort mit voller Schutzkleidung die Stufen des Turms hinauf. Mal befördert sie einen 20 Kilogramm schweren Sandsack nach oben, mal ein Schlauchboot.

Ihr anstrengendes und zeitaufwendiges Engagement möchte Schumann so schnell nicht aufgeben. Also trainiert sie weiter. „So lange der Körper sagt, dass er genauso viel Lust hat weiterzumachen wie der Kopf.“

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