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Mit mehr Kontrollen will die Schlösserstiftung gegen Vermüllung und falsche Nutzung der Welterbeparks vorgehen – wohl mit Erfolg.

© promo/SPSG

Potsdamer Welterbe: Mehr Kontrollen für „enkelsichere Parks“

Die Schlösserstiftung zieht erste positive Bilanz der verstärkten Streifen. Rund um den Unesco-Tag sollen Besucher sensibilisiert werden.

Potsdam - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) hat ein erstes positives Fazit zu den verschärften Kontrollen in den Welterbeparks abgegeben. „Wir haben noch keine statistisch belastbaren Zahlen, aber die verstärkten Bußgeld-Forderungen bei Verstößen gegen die Parkordnung führen zu einer Veränderung des Verhaltens bei den Besuchern“, erklärte der Generaldirektor der Schlösserstiftung, Professor Christoph Vogtherr, auf PNN-Nachfrage. Dieser Eindruck würde von Mitarbeitern in den Parks gemeldet.

Vogtherr kündigte an, die Kontrollen in den Welterbeparks weiter auszuweiten. Etwa vier bis fünf weitere Kontrolleure sollten zu den aktuell zwölf Stellen hinzukommen. „Wir machen mehr Einnahmen, da wir mehr Bußgelder aussprechen“, so der Stiftungschef. Dennoch sei es nicht Ziel der Stiftung, über Strafen mehr Gelder zu generieren. „Ziel ist es, das Welterbe zu schützen“, sagte Vogtherr, und bei Besuchern das Bewusstsein dafür zu schärfen. Das scheint zu klappen: Stiftungsmitarbeiter machten bereits Veränderungen im Verhalten der Parkbesucher aus, so Vogtherr.

Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr.
Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr.

© Sebastian Gabsch

Um dieses Bewusstsein weiter zu stärken, will man rund um den alljährlichen Unesco-Tag am 5. Juni bei mehreren Veranstaltungen auf Gefahren für die Welterbeparks aufmerksam machen. Neben Schäden, die ein falsches Verhalten von Besuchern verursache, sei der Klimawandel die größte Bedrohung für die Parks – für „das grüne Welterbe“, wie Vogtherr sagte. 

Die anhaltende Trockenheit führe bereits zum Verlust „tausender Bäume“, selbst in einem vergleichsweise feuchten Frühjahr wie dem jetzigen fehle dem Boden „ab 30 Zentimeter Tiefe notwendige Feuchtigkeit“, erläuterte Vogtherr. Ziel der Stiftung sei es, die Parks „enkelsicher zu machen“, also für die nächsten Generationen zu schützen und zu bewahren. Auf Führungen mit Parkgärtnern, die anlässlich des Unesco-Tags angeboten werden, lerne man, die Natur neu zu entdecken, so der Stiftungschef.

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Unesco-Welterbekonvention feiert 50-jähriges Bestehen

In diesem Jahr feiert die Unesco-Welterbekonvention ihr 50-jähriges Bestehen. Das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ trat 1972 in Kraft, mittlerweile haben 194 Staaten den Vertrag ratifiziert. Die beigetretenen Länder verpflichten sich, das auf ihrem Gebiet befindliche Welterbe selbst zu erfassen, zu schützen und zu erhalten.

Seit 2017 in der Liste des geschützten Welterbes als „Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ anerkannt sind der Orgelbau sowie die Orgelmusik. Anlass für Kirchenmusikdirektor und Nikolai-Kantor Björn O. Wiede, ein Orgelkonzert als Bestandteil des Programms zum Unesco-Tag anzubieten. 

Mit dem Eröffnungskonzert des Internationalen Orgelsommers am Sonntag, dem 5. Juni, in der Nikolaikirche sollen gleichzeitig Spenden für den Wiederaufbau der Hauptorgel in der Kathedrale von Nantes gesammelt werden, die 2020 bei einem Brand vollständig zerstört worden war. Es spielt der Organist der Kathedrale von Nantes, Michel Bourcier. 

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