Potsdamer Verkehrsbetrieb: Freifahrt mit dem Hybridbus

Potsdam - Er fällt schon etwas auf: Ganz weiß und ohne das gewohnte Grün des Potsdamer Verkehrsbetriebs wird derzeit ein neuer Hybridbus im Liniennetz getestet. Der 18 Meter lange Gelenkbus vom Hersteller Volvo soll noch bis zum Monatsende auf der Linie 690 zwischen Hauptbahnhof und Johannes-Kepler-Platz unterwegs sein. Die Hybridtechnik verbindet Elektromotoren mit den herkömmlichen Dieselaggregaten. Abgesehen von der Farbe fällt neben dem Münchner Nummernschild auch der Schriftzug „Testbus“ an der Frontscheibe auf. Innen riecht es nach fabrikneuem Kunststoff. Die Sitze sind blau mit orange-gelbem Muster überzogen.

Den meisten Fahrgästen falle der Unterschied beim Einsteigen nicht auf, erklärte ein Busfahrer am gestrigen Dienstag am Hauptbahnhof. Nur wenn jemand einen Fahrschein kaufen wolle, fehle der Automat. Mit dem Hybrid-Volvo können die Potsdamer denn auch derzeit eine Freifahrt machen. Unterwegs sei der Testbus sehr leise und zeichne sich durch gleichmäßige Beschleunigung aus, so der Fahrer. Der neue Volvo ist nicht der einzige Hybridbus in Potsdam. Seit einem Jahr probiert der ViP auch einen kürzeren, zwölf Meter langen Bus von Volvo in einem zweijährigen Langzeittest – wissenschaftlich begleitet vom Fraunhofer Institut Dresden. „Neue Technik wird zumeist erst an kleineren Bussen getestet und dann auf die großen Fahrzeuge ausgedehnt“, so Oliver Glaser, technischer Geschäftsführer des ViP. Man wolle wissen, ob die Gelenkbusse zuverlässig im Fahrgasteinsatz laufen und wie viel Diesel verglichen mit dem Verbrennungsmotor eingespart werden kann. Die Hybridtechnik funktioniere nach anfänglichen Kinderkrankheiten sehr zuverlässig, so Glaser. Hintergrund der Tests in Potsdam ist die geplante Anschaffung von 16 neuen Bussen. Im kommenden Jahr soll die Ausschreibung starten.