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Die Stadtverwaltung will die Biosphäre sanieren und umbauen.

© Andreas Klaer

Potsdamer Tropenhalle: Nächste Prüfrunde für Biosphäre

Ab 2025 ist bisher der Umbau zu einer Freizeit- und Klimabildungsstätte angedacht. Nun wird aber auch die Variante „Kaltlufthalle“ untersucht.

Potsdam - Angesichts der bisher fehlenden politischen Mehrheit für die ambitionierten Biosphären-Pläne von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und der Bauverwaltung verschiebt sich die Abstimmung zu dem Großvorhaben. Nach einer nicht-öffentlichen Sitzung von Stadtverordneten und Verwaltung zum weiteren Umgang mit den Plänen für einen mindestens 20 Millionen Euro teuren Umbau der chronisch defizitären Tropenhalle teilte das Rathaus am Dienstag auf PNN-Anfrage mit, es habe sich weiterer Gesprächsbedarf ergeben. Wie berichtet ist bisher ab 2025 der Umbau zu einer Freizeit- und Klimabildungsstätte angedacht.

Nun wird aber auch die Variante „Kaltlufthalle“ geprüft, die der SPD-Stadtverordnete Pete Heuer mehrfach gefordert hatte. Gemeint ist eine rudimentäre Hallensanierung, sodass unter dem bestehenden Dach preiswert diverse Freizeit- und Sportangebote für den Stadtteil etabliert werden könnten. Eine Hoffnung: Geringere Energiekosten und mehr Angebote für die Anwohner. Zur Debatte um diese Variante wolle man vergleichbare Daten liefern, sagte ein Rathaussprecher. Wie berichtet hatte sich die Bauverwaltung bislang äußerst skeptisch zu dieser Variante gezeigt – weil schon alles untersucht worden sei.

Pete Heuer.
Pete Heuer.

© Ottmar Winter

Wichtig sei es, bis zur Sommerpause eine finale Entscheidung und Beschlussfassung zur Biosphäre zu treffen, um die weitere Finanzierung des erforderlichen Millionen-Zuschusses für die Halle zu sichern, sagte der Rathaussprecher. Das sei auch für die Sicherheit des Betriebs und der Belegschaft nötig, hieß es.

CDU: Halle soll dem Stadtteil dienen - nicht Touristen

Wie berichtet hatte sich zuletzt im Bauausschuss gezeigt, dass für diese Variante keine Mehrheit absehbar ist. Die CDU hatte bereits beantragt, die Tropenhalle als Stadtteilzentrum zu nutzen, mit Sportanlagen, Bad, Gastronomie sowie Jugendangeboten. Da die Halle ohnehin nicht kostendeckend sei, müsse diese nun dem schnell gewachsenen Stadtteil dienen – und nicht Touristen, so die CDU.

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Wie schwierig die Entscheidung scheint, zeigte sich in aktuellen Erklärungen aus der rot-grün-roten Rathauskooperation. Man gehe von einem Beschluss im Mai aus – und habe nun den Raum, „ausführlich über Kosten, Inhalt und den Mehrwert der Biosphäre 2.0 für die Stadt und Stadtteil zu diskutieren und nachhaltige Lösungen zu finden“, teilte der Linken-Stadtverordnete Sascha Krämer auf PNN-Anfrage mit. Die Grünen-Fraktionsspitze erklärte, man sehe Diskussionsbedarf zur Möglichkeit der besagten „Kaltlufthalle“ und zu Varianten im Rahmen der aktuellen Beschlussvorlage – aber ohne ein darin erwogenes Hotel neben der Halle. 

Wichtig seien den Grünen die Kosten und die „energetische Qualität“ einer attraktiveren Biosphäre, hieß es weiter. SPD-Fraktionschefin Sarah Zalfen sagte, die Komplexität und die Kosten würden weitere Beratungen nötig machen. 

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