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Beim Potsdamer Tag der Wissenschaften können Besucher selbst experimentieren - hier bei einer früheren Ausgabe. 

© Manfred Thomas Tsp

Potsdamer Tag der Wissenschaften: Von Milchkühen und starken Bäumen

Beim Tag der Wissenschaften am 7. Mai in Bornim zeigen Potsdamer Forscher, woran sie arbeiten. Mehr als 80 Veranstaltungen laden zum Entdecken und Mitmachen ein. 

Potsdam - Vögel und Satelliten, Plastikmüll und gesunde Ernährung: Die Bandbreite der Themen beim Potsdamer Tag der Wissenschaften am Samstag ist groß. Nach einer zweijährigen coronabedingten Präsenzpause gewähren landesweit mehr als 30 Hochschulen, Schulen und Forschungseinrichtungen Einblick in ihre aktuelle Forschung. Allein in Potsdam finden mehr als 80 Programmpunkte statt, es beteiligen sich renommierte Forschungsinstitute der Leibniz- und Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft. 

Das Programm steht unter dem Motto „Forschen. Entdecken. Mitmachen.“ Besucher können Forschungsthemen interaktiv oder spielerisch entdecken. Viele Angebote sind auch für Kinder geeignet. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, wird die Maske bei Veranstaltungen in Innenräumen empfohlen. Der Eintritt ist frei. [Das vollständige Programm finden Sie hier]

Im Dialog mit den Forschern

Veranstaltungsort innerhalb Potsdams ist bei dieser neunten Ausgabe des Tages der Wissenschaften das Gelände des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Bornim. Im sogenannten Forschercamp können Besucher von 13 bis 20 Uhr an Informationsständen Fragen stellen und Dinge ausprobieren. Denn das ist nach Angaben der Geschäftsführerin des organisierenden Vereins Pro Wissen, Simone Leinkauf, laut Mitteilung von Dienstag das Hauptziel des Tages: „Experten verweisen darauf, dass die Wissenschaftskommunikation weg kommen muss von der ‚Einbahnstraße' Vermittlung vom Experten zum Laien und sich stärker dialogisch ausrichten sollte.“ 

Arbeit in der Wissenschaft

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), auch im Vorstand von Pro Wissen, wies zudem im Vorfeld darauf hin, dass „auf Anregung aus den Reihen der wissenschaftlichen Einrichtungen erstmals das Thema Wissenschaft als Arbeitgeber eine Rolle spielen wird“. So findet auf der Hauptbühne eine Runde zum Thema „Talk zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Wissenschaft“ statt. 

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Das Gastgeber-Institut ATB präsentiert auch ein Projekt, das Antworten auf eine Potsdamer Frage liefern soll: „Ob und wie mit Huminstoffen die Mikroorganismen im Boden und damit unsere Bäume gestärkt werden könnten, untersucht das Verbundforschungsprojekt Rette einen Baum im Park Sanssouci“, erläutert Barbara Sturm, Direktorin des Instituts. Besucher können demnach bei einem weiteren Mitmachexperiment ihres Hauses beobachten, wie Hitzestress und Treibhausgasemissionen im Stall gemessen werden. „Wie lebt die 'moderne' Kuh und geht es ihr gut?“ – um diese Frage geht es hier nach Angaben von Direktorin Sturm.

Aus dem Programm

Beim Tag der Wissenschaften können Besucher einigen großen Zukunftsfragen unserer Zeit näherkommen. So beschäftigen sich mehrere Angebote mit dem Plastik. Das Helmholtz-Zentrum Hereon, zum ersten Mal an dem Tag beteiligt, führt ein Experiment zu biologisch abbaubaren Kunststoffen vor. Zwei Gründerinnen des Systems Precycle erläutern, wie sich das Prinzip der Kohlendioxid-Zertifikate auf Plastik übertragen lässt. Beim Verein Pro Wissen können Besucher Mini-Gewächshäuser aus Plastik bauen und es gibt einen Vortrag zu Mikroplastik. 

Einige Projekte zeigen auch, wie sich Forscher mit den lokalen Begebenheiten beschäftigen. So präsentiert die Denkfabrik „Scriptio Continua“, bestehend aus zehn Studierenden der Uni Potsdam, ihre Forschung zur Rezeption der Antike im Park Sanssouci – und deren modernen popkulturellen Adaptionen. 

Die Angebote schauen sowohl auf die ganz großen Dinge – durch das Teleskop in den Sternenhimmel – als auf auf die ganz kleinen. So können Kinder ihren Handabdruck auf einer Petrischale hinterlassen, und diesen dann mikroskopisch untersuchen – ein Einblick in die Mikrobiologie und die kleinen „Mitbewohner“ unseres eigenen Körpers. 

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