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Der jüngste Entwurf des Architekten Haberland für die Synagoge in Potsdam.

© Haberland Architekten

Potsdamer Synagogenstreit: Wird Freitag der Baubeginn verkündet?

Seit fast zehn Jahren schwelt der Streit um den Neubau der Synagoge in Potsdam. Wurde jetzt ein Durchbruch erzielt? Am Freitag soll über die Entwicklung des Projekts informiert werden.

Potsdam - Für viele Potsdamer Juden wäre es der lang ersehnte Durchbruch. Am morgigen Freitag könnte der Baubeginn des  Synagogen-Neubaus in der Potsdamer Innenstadt verkündet werden. Mittags wird Kulturministerin Manja Schüle (SPD) gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinden Potsdams, Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und dem Architekten Jost Haberland bei einer Pressekonferenz über die weitere Entwicklung des Bauprojekts informieren. Genaueres ist noch nicht bekannt. 

Der Streit um den Neubau dauert bereits seit fast einem Jahrzehnt an. Im Oktober 2010 wurde erstmals eine Baugenehmigung für das Grundstück in der Schlossstraße erteilt. Doch mit den Bauarbeiten konnte nie begonnen werden, weil innerhalb der jüdischen Gemeinde über den Entwurf des Architekten Haberland gestritten wurde. 2011 verhängte die Landesregierung einen Baustopp, seither ist auf der Brache gegenüber des Filmmuseums nichts passiert. Im Verlauf des erbittert geführten Streits spaltete sich die Synagogengemeinde von der größeren Jüdischen Gemeinde Potsdam ab. 

Ende 2019 eskalierte der Streit erneut

Eine Einigung schien im November 2018 zum letzten Mal greifbar nahe. Die damalige Kultusministerin Martina Münch (SPD) unterzeichnete mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde Stadt Potsdam und der Synagogengemeinde eine Vereinbarung, die den Streit beenden und den künftigen Betrieb des Gemeindezentrums regeln sollte. Es gab sogar einen symbolischen Baustart. Doch Ende 2019 eskalierte der Streit von Neuem. 

Zuletzt traten im Februar mehrere ältere Gemeindemitglieder aus der Synagogengemeinde aus und warfen deren Vorsitzenden Ud Joffe vor, den Bau zu blockieren. Damals forderte der Architekt Haberland in den PNN eine Entscheidung von der Kultusministerin. Das Land Brandenburg ist der Bauträger des Projekts. Schüle forderte daraufhin ihrerseits die Gemeinden zu einem Kompromiss auf.

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