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Potsdamer Synagoge: Wie ein heller gelber Edelstein

Bei der Fassadengestaltung der neuen Potsdamer Synagoge sind sich die Teilnehmer des Gestaltungsworkshops am Dienstagabend einen deutlichen Schritt näher gekommen.

Von Matthias Matern

Potsdam - Dies zumindest sagte Ud Joffe, Vorsitzender des gemeinsamen Landesverbandes-West der Jüdischen Kultusgemeinden in Brandenburg, am Mittwoch den PNN. Demnach könnte die Außenansicht des in der Schloßstraße geplanten Neubaus wie ursprünglich vorgesehen aus gelblich geschlämmten Ziegelsteinen bestehen und die einzelnen Bereiche des Hauses strukturell hervorgehoben werden.

Wie Joffe gestern berichtete, gab es zwar keine abschließende Einigung, jedoch habe es seines Erachtens zu beiden Punkten eine große Zustimmung gegeben. Insgesamt seien am Dienstag rund 20 Skizzen vorgelegt worden. Die zentrale Frage nach dem letzten Workshop sei gewesen, „wie projizieren wir die Innereien nach außen?“, erläuterte er, also inwiefern die eigentliche Synagoge, die Gemeinderäume, die eher öffentlichen Bereiche und die Dachterrasse des Hauses auch von außen als solche erkennbar sein sollten. Seines Erachtens sollte sich dabei der Synagogenraum nach vorne heller abheben und „wie ein Edelstein herausragen“, erläuterte Joffe. Einige Teilnehmer hätten sich aber auch für eine weitgehend einheitliche Fassade ausgesprochen, so der Vorsitzende des Landesverbandes.

2009 hatten die Unstimmigkeiten begonnen

Wie berichtet hatten sich im vergangenen Jahr die Potsdamer Synagogengemeinde und die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam nach langjährigem Streit verständigt, um gemeinsam die Frage nach der Gestaltung einer neuen Synagoge zu klären. Entzündet hatten sich die Unstimmigkeiten 2009 an einem ersten Entwurf des Berliner Architekt Jost Haberland.

Inzwischen steht aber sogar ein Zeitplan fest. Demnach soll bis Mai 2019 die Baugenehmigung beantragt werden und im Frühjahr 2020 Baustart sein. Im Frühjahr 2022, zehn Jahre später als ursprünglich vorgesehen, soll die neue Synagoge eingeweiht werden. Die Kosten trägt das Land Brandenburg, das auch das Grundstück stellt.

Zunächst aber wolle man sich nach der Sommerpause nochmal zu einem womöglich letzten Workshop treffen, bevor Haberland einen erneuten und möglicherweise finalen Entwurf vorlegt, kündigte Joffe am Mittwoch an. Bei dem Treffen stünde dann die Frage nach der Form und Anzahl der Fenster und Türen der Synagoge im Fokus.

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