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Potsdamer Stadtfest: Das erwartet die Besucher bei der Erlebnisnacht

Die Potsdamer sollen sich wieder für ihre eigene Innenstadt begeistern. Dafür gibt es seit 15 Jahren die Erlebnisnacht: mit lecker Essen, Musik und Tanz. Zudem ist bestes Partywetter vorhergesagt.

Potsdam - Eine kleine Handvoll Gastronomen hob 2005 mit einer Stammtisch-Idee die Potsdamer Erlebnisnacht aus der Taufe. „Damals war Potsdam im Sommer ziemlich tot, die Händler und Gastronomen hatten große Umsatzeinbußen“, sagt Gitty Oeckel vom Veranstalter P3 Projekt GmbH. Oeckel war von Anfang an dabei. „Wir wollten bewirken, dass die Potsdamer ihre eigenen Kneipen und Cafés im Sommer für sich wiederentdecken.“

Das Konzept einer langen Nacht mit Sonderöffnungszeiten, Kultur- und Shoppingangeboten funktionierte. Am morgigen Samstag findet die Erlebnisnacht zum 15. Mal statt. Es wurden mit den Jahren immer mehr Teilnehmer und Besucher. Mittlerweile wird die gesamte Innenstadt zwischen Hegelallee und Charlottenstraße bespielt, vom Luisenplatz bis zum Holländischen Viertel und dem Bassinplatz. Gastronomen und Händler bringen sich individuell ein. Manche bauen Infostände und Bars auf der Straße auf oder stellen Bühnen für Livemusik zur Verfügung. Bis 1 Uhr morgens darf geöffnet sein, danach soll möglichst schnell Ruhe einkehren. „Wir wollen die Anwohner so wenig wie möglich strapazieren“, sagt Oeckel. Die gute Nachricht: Am Samstag soll das Wetter mitspielen. Die Wetterportale prognostizieren allesamt bestes Partywetter am Sonnabend. Es soll trocken bleiben und nicht so heiß werden wie an den zurückliegenden Tagen. Die 30 Grad-Grenze wird wohl den ganzen Tag über nicht erreicht.

Die Stadt Potsdam habe die Erlebnisnacht von Anfang an unterstützt. Sonst wäre es vielleicht nie etwas geworden. Denn, so Oeckel: „Wir hatten damals zwar eine Idee, aber keine Ahnung, wie man sowas umsetzt.“ Stadtmarketing, Ordnungsamt, Gewerbeamt seien bis heute stets sehr hilfreich und kooperativ. Für die Erfinder der Erlebnisnacht sei das Event auch langfristig ein Erfolg, die Nacht wirke sich spürbar auf Besucherzahlen und Umsatz aus, sagt Oeckel. „Die Leute sehen, wo es was Neues gibt oder wo sie mal wieder hingehen könnten. Noch viele Wochen später verzeichnen Gastronomen neue Gäste.“ Die Inhaber wiederum lernen sich durch solche gemeinsamen Aktionen besser kennen. „Es hat sich ein schöner Umgang miteinander entwickelt.“ Das Event mache allerdings auch Probleme deutlich: „Der Fachkräftemangel ist groß. Überall werden Köche und Mitarbeiter im Service gesucht.“ Viele hätten gerne länger für ihre Gäste geöffnet, können das aber derzeit nicht leisten. Die Erlebnisnacht sei aber nicht in Gefahr. Es werde sie weiterhin geben, sagen die Veranstalter.

Was die Nacht dabei so besonders macht und auch von der Fête de la Musique unterscheidet, ist die Idee, das Publikum aktiv miteinzubeziehen. So gibt es neben gastronomischen Angeboten viel Musik zum Tanzen. Auf und an der Bühne in der Jägerstraße, zwischen Brandenburger Straße und Hegelallee, ist von 19.15 bis 20.30 Uhr die Potsdamer Tangoschule Tanguito mit der Band La Guagua Music zu erleben. Für Tango-Neulinge werden kurze Workshops angeboten. Vor dem Bistro in der Brandenburger Straße 9 gibt es von 18 bis 21 Uhr traditionelle Kunst und kurdische Folklore mit der Alnujum Band. 

Swing Shack, die Potsdamer Tanzschule für Lindy Hop, Charleston und Authentic Jazz, bietet ab 16.30 Uhr einen Swing-Schnupperkurs für jedermann auf der Bühne Brandenburger Straße/Ecke Lindenstraße an. Eine echte Tradition ist die Salsaparty, die jährlich am Nauener Tor stattfindet: Anleitung für den sinnlichen Sommerschwoof gibt es vom Potsdamer Salsaexperten Jochen Woller vom Club Latino – ab 17 Uhr. Vor der Friedrich-Ebert-Straße 93 wird zuletzt leise getanzt: Bei der Silent Disco von 22 bis 1 Uhr. Bei drei DJs und drei Genres gibt es für jeden der Tanzgemeinde etwas Passendes auf die Ohren.

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Die Erlebnisnacht beginnt am Samstag um 15 Uhr mit dem Regionalmarkt auf dem Luisenplatz. Hier gibt Produkte von regionalen Erzeugern und es wird live gekocht. Mit dabei unter anderem Jacob Tracy vom Rittmeister in Werder (Havel), der zur deutschen Koch-Olympiamannschaft gehört. Auch der zur Kinderküche umgebaute Doppelstockbus ist vor Ort. Ab 20 Uhr spielt auf dem Luisenplatz die italienische Swing-Band Swingle Kids aus Perugia. Das Kindermusiktheater Buntspecht feiert zeitgleich seinen 30. Geburtstag mit einem Umzug, ab 17 Uhr vom Nauener Tor über die Brandenburger Straße zum Jägertor, wo ab 18 Uhr Auszüge aus Theaterstücken aufgeführt werden. 

Das Beste zum Schluss: Am Jägertor gibt es bis 1 Uhr Deutschrock von Kruse!, auf der Bühne in der Jägerstraße spielt ab 23.15 Uhr Ruperts Kitchen Orchestra Diskofunk. Ab 23 Uhr findet am Brandenburger Tor eine Feuershow statt. Der Eintritt ist überall frei. Die Anreise wird mit dem ÖPNV empfohlen. Ein Einzelfahrschein gilt am 27. Juli als Tageskarte, Kinder bis 15 Jahre fahren kostenlos mit.

Das ganze Programm gibt es hier.

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