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Wohlfühltee aus Potsdam. Lisa Weigl, Simon Jüngling, Gesa Schneider, Greta Weigl und Tobias Karich (v.l.n.r.) haben einen Eistee entwickelt. Damit schafften sie es ins Finale eines Wettbewerbs für Schülerfirmen.

© Andreas Klaer

Potsdamer Schüler auf Erfolgskurs: Durchstarten und Tee trinken

Helmholtz-Schüler haben es mit einer kühlen Idee ins Finale eines Wettbewerbs für Schülerfirmen geschafft.

Potsdam - Eine Flasche aus Glas ist versehen mit einem weißen Etikett, auf dem in dunkelgrüner und schwarzer Schrift „Dartealing“ steht. Die Flasche ist mit einem weißen Kronkorken verschlossen. Das Getränk in der Flasche schimmert hellgrün. Es ist ein Eistee, entwickelt von Schülern des Potsdamer Helmholtz-Gymnasiums. Mit ihrem Produkt haben sich die Elftklässler beim Schülerfirmenwettbewerb business@school beworben – mit Erfolg. Im Juni sind sie zur Finalrunde in München eingeladen.

Seit 20 Jahren veranstaltet die internationale Unternehmungsberatung The Boston Consulting Group (BCG) die Bildungsinitiative business@school. Jedes Jahr lernen dabei rund 1500 Schüler von bundesweit 90 Gymnasien in drei Phasen praxisnah wirtschaftliche Zusammenhänge kennen. Wie gründet man eine Schülerfirma? Welche Geschäftsidee ist rentabel? Wie finanziert sich das Schülerunternehmen? In den vergangenen zehn Monaten behandelten die Helmholtz-Schüler im Leistungskurs Wirtschaft Themen wie digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien. Die Überlegungen sind rein fiktiv – das Kapital von 70 000 Euro steht nicht in der Realität zur Verfügung.

Experimente mit Grüntee, Ingwer und Gojibeeren

Das Helmholtz-Gymnasium nimmt seit zehn Jahren an dem Projekt teil. Der Wettbewerb sei ein wichtiger Teil des Wirtschaftskurses und fließe mit in die Note ein, berichtet die Schülerin Greta Weigl. Dieses Jahr nahmen insgesamt 18 Schüler am Wirtschaftskurs teil. Gemeinsam mit ihren Mitschülern Lisa Weiß, Gesa Schneider, Tobias Karich, Simon Jüngling und Leo Amari hat sich Greta Weigl in einer schulinternen Vorrunde durchgesetzt. Die Idee: Einen gesunden, neuen Tee zu kreieren.

Tobias Karich experimentierte zu Hause mit Grüntee, Ingwer und Gojibeeren. „Wir süßen den Eistee nicht mit Zucker, sondern mit Steviablättern und sind damit voll im Biotrend“, erklärt der 16-Jährige. Aufgrund der gesunden Zutaten fühle man sich nach dem Trinken des Eistees viel besser, sagt sein Lehrer Andreas Fricke.

Für den Wettbewerb entwickelten die Schüler eine eigene Geschäftsidee inklusive Businessplan. Das Babelsberger Unternehmen „Teekampagne“ unterstützt das Projekt als Kooperationspartner.

Die Nachfrage nach Bio-Eistee ist groß

„Dartealing“ überzeugte die Jury: Im Regionalwettbewerb ging die Truppe als Sieger hervor, am 18. Juni geht es weiter nach München zum bundesweiten Finale. Dort vertreten sie die Region Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. „Für uns war es eine große Überraschung, dass wir gewonnen haben“, sagt Lisa Weiß. „Es hat Gruppen gegeben, die auf den Gewinn fokussierter waren als wir“, erzählt Simon Jüngling.

Bevor die Reise losgeht, ist noch viel vorzubereiten. Die Power-Point-Präsentation ihres Projektes muss noch nach den Verbesserungsvorschlägen der Unternehmer überarbeitet und fristgerecht eingereicht werden. Das Layout, die Zahlen, die Zielgruppe und der mögliche Verkaufspreis müssen stimmen. Ein weiterer fiktiver Kredit wurde schon genehmigt.

Irgendwann wollen die sechs Schüler mit Lehrer Andreas Fricke die Geschäftsidee auch in die Realität umsetzen, denn die Nachfrage nach Bio-Eistee ist groß, glauben sie. „Ich wäre mit 10 000 Euro als Startkapital dabei und denke, es würden auch noch andere Geld dazugeben“, sagt Fricke. Auch die „Teekampagne“ habe schon eine mögliche Unterstützung zugesagt. „Momentan bereiten die Schüler den Tee zu Hause zu. Wenn wir den Tee verkaufen wollen, bräuchten wir einen Flaschenabfüller“, sagt Fricke.

Eileen Schüler

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