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Landeshauptstadt: Potsdamer Pegida-Ableger formiert sich

In Potsdam gibt es einen Ableger der islamfeindlichen Pegida-Bewegung. Im sozialen Netzwerk Facebook hat sich eine entsprechende Gruppe gegründet.

In Potsdam gibt es einen Ableger der islamfeindlichen Pegida-Bewegung. Im sozialen Netzwerk Facebook hat sich eine entsprechende Gruppe gegründet. Auf der Seite werden ab dem kommenden Monat erste „Montagsspaziergänge“ angekündigt – ohne Details zu nennen. Man teile den Wertekanon der „Pegida Dresden“ und stehe „für die durch Aufklärung, Christentum und vorchristlicher Zeit geprägten Werte“. Der Islam sei eine nicht mit diesen Werten vereinbare Ideologie, erklären die Organisatoren. Und: „Nur gemeinsam können wir gegen das Establishment der Blockparteien und Medien unsere Werte verteidigen.“ Gestern hatte die Seite mehr als 220 Unterstützer, gegründet wurde sie Anfang Dezember.

Ursula Löbel vom Anti-Rechts-Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ sagte den PNN, man werde über den Umgang mit der Gruppe beraten. Sollte es Aufmärsche wie in Dresden geben, werde sich das Bündnis dagegenstellen. Man werde nicht zulassen, dass Ängste und Sorgen auch auf den Rücken von Flüchtlingen ausgetragen würden, so Löbel.

Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Der Umgang mit der Gruppierung wird deutschlandweit debattiert. Am Montagabend waren in Dresden etwa 15 000 Menschen einem Demonstrationsaufruf von Pegida gefolgt. Davon sind die Potsdamer Ableger noch weit entfernt: Eine größere öffentlichkeitswirksame Resonanz hätten die Organisatoren nach Einschätzung des Verfassungsschutzes bisher nicht erzielen können, sagte eine Sprecherin des Landesinnenministeriums. „Eigene regionale Inhalte wurden kaum publiziert.“ Die Urheber der Gruppe seien bislang unbekannt, ebenso deren Mitglieder, so die Sprecherin.

Über sich selbst schreibt die Potsdamer Pegida: Man werde „langsam wachsen“ und zunächst „nur mit vertrauten Leuten auch Spaziergänge organisieren“. Für Nachrichten über islamistische Bestrebungen oder salafistische Treffpunkte in Potsdam sei man dankbar, so die Pegida-Macher. Tatsächlich stuft der Verfassungsschutz die einzige Moschee in der Stadt – in der Straße Am Kanal – als unbedenklich ein. Im aktuellen Bericht der Sicherheitsbehörde heißt es: „In Brandenburg konnten bislang keine salafistischen Strukturen festgestellt werden.“ HK

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