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Der Hornbach-Baumarkt könnte bald ein Logistikzentrum in der Nachbarschaft haben.

© Lutz Hannemann

Potsdamer Norden: Pläne für Logistikzentrum im Friedrichspark

Für den Friedrichspark in Potsdams Norden gibt es neue Ideen. Die Ortsbeiräte äußern aber Bedenken, etwa wegen der möglichen Lärmbelästigung.

Uetz-Paaren/Satzkorn/Marquardt - Was hat es nicht alles schon an Ideen für den Friedrichspark in Potsdams Norden gegeben: Eine Biogasanlage, eine 100 000 Quadratmeter große Logistikhalle, ein Vergnügungspark und ein Großhandelszentrum für chinesische Möbel waren in den vergangenen Jahren im Gespräch. Zuletzt sahen manche hier das neue Stadion von Hertha BSC Berlin entstehen. Aus diesen XXL-Plänen ist jedoch nie etwas geworden. Nun gibt es – wieder einmal – neue Bestrebungen, das Gelände nahe der B273 kurz vor der Autobahnanschlussstelle Potsdam-Nord zu entwickeln. Damit könnten der Hornbach-Baumarkt und die anderen Gewerbetreibenden neue Nachbarn bekommen.

Die Stadt will aus dem Areal einen Gewerbe- und Logistikstandort machen. Und ein Investor scheint auch schon ganz konkrete Ideen entwickelt zu haben. Das Dortmunder Unternehmen LogReal World veröffentlichte Einzelheiten, wie das Areal künftig „mit dem neuen Innovationspark Business & Smart Logistics“ genutzt werden könnte. „Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, E-Commerce, Light Industrial/Light Manufacturing, Service, Logistik und Engineering kommen als künftige Mieter und Investoren infrage“, heißt es dort. Flexible Mietflächen von 300 bis 5000 Quadratmetern werden künftigen Nutzern in Aussicht gestellt. Ein Gleisanschluss auf das Gelände sei möglich.

Nötig wäre eine Änderung des Planungsrechts

Damit diese Pläne überhaupt realisiert werden können, muss aber zunächst das bereits bestehende Planungsrecht geändert werden. Die Stadtverwaltung hat die neuen Planungen bereits auf den Weg gebracht. Die Stadtverordnetenversammlung muss jedoch noch endgültig über das Vorhaben beschließen.

Einen umfangreichen Bedenkenkatalog hat bereits der Ortsbeirat von Satzkorn aufgestellt. Unter anderem sollen die Anwohner in der Nähe der Bahnlinie durch die künftige Gewerbeansiedlung nicht unzumutbar in ihrer Wohnqualität beeinträchtigt werden. So fordern die Ortsteilvertreter von Satzkorn, dass ein etwaiges Logistikzentrum, das vermutlich im 24-Stunden-Betrieb laufen würde, nur im nördlichen oberen Drittel des Plangebiets betrieben werden dürfe. Die Zu- und Abfahrt müsse ausschließlich entlang der Autobahn erfolgen.

Der Ortsbeirat fordert einen begrünten Lärmschutzwall

Damit die Bewohner in der Bahnhofstraße ausreichend vor Lärm- und Lichtemissionen geschützt werden, fordert der Ortsbeirat einen begrünten Lärmschutzwall. Die Bahnhofstraße müsse in ihrem Verlauf und mit dem alten Baumbestand erhalten bleiben. In dem Beschluss des Ortsbeirats wird auch darauf verwiesen, dass der rund um Berlin führende 66-Seen-Wanderweg über diese Straße führe. Sollte das Areal des geplanten Logistikzentrums tatsächlich an das Bahnnetz angeschlossen werden, so fordert der Ortsbeirat von Satzkorn, dass im Umkreis von 500 Metern von der Wohnbebauung nachts und an den Wochenenden kein Rangierverkehr stattfinden wird.

Susanna Krüger, stellvertretende Ortsvorsteherin von Satzkorn, forderte am Dienstagabend im Bauausschuss, wenn der Friedrichspark jetzt weiterentwickelt werde, möge auch Baurecht für Einzelhandelsbetriebe geschaffen werden. Die Menschen in der Umgebung müssten derzeit für ihre Einkäufe weite Strecken in Kauf nehmen. „Wir fahren weit, um Brötchen zu kaufen.“ Doch die städtischen Planungen sehen das bisher nicht vor. Im Entwurf für den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans heißt es: „Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungs- und sonstigen zentrenrelevanten Sortimenten sollen nicht zulässig sein.“ Es gibt laut Stadt aber auch einen Bauvorbescheid, der Einzelhandel erlauben würde.

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