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Die Döberitzer Heide im Norden Potsdams ist seit 1997 Naturschutzgebiet.

© Andreas Klaer (Archiv)

Potsdamer Norden: Baumfällungen bereiten Anwohner Sorgen

Leser sind besorgt, weil in der Döberitzer Heide und im Katharinenholz zuletzt zahlreiche Bäume gefällt wurden. Was hat es damit auf sich?

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Krampnitz/Bornim - In der Döberitzer Heide sind in der vergangenen Woche im Zuge von Pflegemaßnahmen eine Reihe von Roteichen gefällt worden. Das erklärte Peter Nitschke, Leiter der Naturlandschaft, auf Anfrage. Eine Leserin hatte sich bei den PNN gemeldet, da sie in dem Gebiet nördlich der B2 Baumfällungen „in großem Stil“ beobachtet hatte. 

Nitschke betont, es handle sich um eine normale Pflege des Waldes. Roteichen seien standortfremde Gehölze. Das heißt, die Bäume sind hier eigentlich nicht heimisch, sondern stammen aus Nordamerika.

Heimische Bäume sollen wiederhergestellt werden

Nun sei eine ganze Reihe dieser Bäume gefällt worden, genau beziffern konnte Nitschke dies nicht. Das Ziel der Maßnahme: Die hier heimischen Bäume, insbesondere Buchen und Eichen, sollen wieder freigestellt werden, indem andere Bäume im Umfeld abgeholzt werden. „Diese Pflegemaßnahme fördert das Laubholz“, so Nitschke. 

Nicht nur könnten sich diese Bäume so wieder besser entwickeln, auch der Lebensraum für „die vielen hundert Organismen wie etwa Käfer oder der Wiedehopf, der hier seine Bruthöhlen findet“ könne verbessert werden. Die Maßnahmen sind laut Nitschke mittlerweile abgeschlossen.

Döberitzer Heide seit 1997 Naturschutzgebiet

Stadtsprecherin Christine Homann bestätigte das auf PNN-Anfrage: „Die derzeit stattfindenden Maßnahmen der Sielmann Stiftung erfolgen im Rahmen der Pflege des Naturschutzgebietes.“ Ein Großteil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Döberitz wurden 1997 als Naturschutzgebiet Döberitzer Heide ausgewiesen. Dabei sei nicht nur der Wald geschützt, so Homann, sondern unter anderem auch Trockenrasen, Heiden oder offenen Sandflächen als Lebensraum unterschiedlichster Pflanzen- und Tierarten.

Die Leserin hatte sich auch deshalb gesorgt, weil die Fällungen außerhalb der Fällperiode für Straßenbäume, die Ende Februar endet, stattfanden. Nitschke erklärt, dass in der Tat auch im Landeswaldgesetz bestimmte Maßnahmen in den Brut- und Setzzeiten verboten seien – die Zeiten, in denen Vögel brüten und Wildtiere wie Rehe ihre Jungen bekommen. In diesem Fall aber gälten andere Bestimmungen, es sei ein Förster beauftragt, der in jedem Einzelfall begutachte, ob die Brut bereits begonnen hat, und seine Maßnahmen darauf abstimme. „Das Brutverhalten darf keinesfalls beeinträchtigt werden, und das wird es auch nicht“, versichert Nitschke.

Sturmschäden aus dem Jahr 2017 beseitigt

Besorgt hatten sich zuletzt auch Leser über den Zustand des Bornimer Katharinenholzes gezeigt, wo derzeit auch diverse Waldarbeiten stattfinden. Eine Sprecherin des zuständigen Landesbetriebs Forst sagte auf Anfrage, im Wesentlichen würden noch Sturmschäden aus dem Jahr 2017 beseitigt. Dies laufe seit dem vergangenen Jahr.

„Viele – aber eben nicht alle – Wege sind derzeit begehbar“, räumte die Sprecherin ein. Man werde auch nicht alle Wege komplett im Katharinenholz beräumen können, hieß es weiter. (mit Henri Kramer)

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