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Potsdamer Landtag: Fränkische Firma soll Fassade fertigstellen

Ein weiteres Schmuckstück für das neu entstehende Potsdamer Stadtschloss als Landtagssitz ist fertig. Die erste von drei Wappenkartuschen ist am Mittwoch befestigt worden.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Nach der Insolvenz der Sächsischen Sandsteinwerke GmbH ist nun eine Firma aus Franken für die Fassade des Potsdamer Landtagsschlosses verantwortlich. Das Bamberger Natursteinwerk habe die Aufgaben der sächsischen Firma übernommen, sagte Thomas Weber, Geschäftsführer des für die Gesamtbaustelle zuständigen Baukonzerns BAM, am Mittwoch in Potsdam. Das Unternehmen habe schon bislang an der Fassade mitgearbeitet und biete die entsprechenden Kompetenzen.

Die Sächsischen Sandsteinwerke mit 92 Beschäftigten hatten Anfang November Insolvenz beantragt. Als Grund nannte das Handwerksunternehmen von der BAM nicht bezahlte Rechnungen in Höhe von 1,9 Millionen Euro. Die BAM hatte der sächsische Firma hingegen vorgeworfen, die Bauarbeiten an der Fassade nicht vertragsgemäß auszuführen.  Fassadenteile, die die Sandsteinwerke schon fertiggestellt hätten, seien bezahlt und abgeholt worden, erklärte Weber. So auch drei Wappenkartuschen, die die Südfassade schmücken sollen. Die erste davon bauten die Mitarbeiter aus Franken am Mittwoch ein. Steinerne Figuren, Blumengirlanden und Efeukränze umranken ein goldenes Wappenschild, auf dem der schlesische Adler zu sehen ist. Wappen mit einem brandenburgischen und einem preußischen Adler sollen folgen.

Die bis zu 4,80 Meter breiten und 5,20 Meter hohen Originalkartuschen seien verloren gegangen, sagte der bei dem BAM für die Fassade zuständige Projektleiter, Klaus Böhlitz. Anhand historischer Fotos hätten Bildhauer Kopien erstellt. Das barocke Potsdamer Stadtschloss war 1945 nach einem Bombenangriff ausgebrannt und wurde 1959/60 gesprengt. Nun soll es als Brandenburger Landtag wieder entstehen - mit historischer Fassade und modernem Innenleben.

Dass sich die Fertigstellung der Fassade durch die Probleme mit den Sächsischen Sandsteinwerken verzögert, glaubt Weber nicht. Er gehe davon aus, dass sie im Frühjahr 2013 komplett ist. Bis dahin sollen 3.200 Kubikmeter Sandstein verbaut werden. Das nun zuständige Bamberger Natursteinwerk existiert eigenen Angaben zufolge seit 1965. Derzeit sind dort 150 Mitarbeiter beschäftigt. Es betreibt elf Sandsteinbrüche und bietet zudem Restaurierungsarbeiten sowie Neubauten von Natursteinfassaden an.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Donnerstagausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

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