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Potsdamer Klinikum: Kranke Kinder doch in eigenem Raum

Das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ hat dem Eindruck widersprochen, dass dort kranke Kinder ab sofort mit erwachsenen und älteren Patienten auf einem Zimmer betreut werden - und präzisiert die neuen Regeln.

Potsdam - Das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ hat dem Eindruck widersprochen, dass dort kranke Kinder ab sofort mit erwachsenen und älteren Patienten auf einem Zimmer betreut werden. Zwar würden Kinder und Jugendliche in Bereichen wie Chirurgie, HNO und der Augenklinik nach einer Operation nicht mehr auf der Kinderkrankenstation behandelt, sondern in den entsprechenden Stationen der Fachbereiche. Allerdings würden die Kinder auf diesen Stationen in „in eigenen kindgerechten Zimmern“ untergebracht, sagte Sprecherin Damaris Hunsmann am Freitag auf PNN-Nachfrage. Auf diese Praxis, gesonderte Zimmer für die Kinder vorzuhalten, „werden wir auch weiterhin achten“, sagte sie. Die Kinderstation selbst sei weiter für die Behandlung aller internistischen Krankheiten sowie für chronisch kranke Kinder vorgesehen, also etwa bei der Stoffwechselstörung Mukoviszidose oder der Darmentzündung Morbus Crohn.

Mitte der Woche hatte das Klinikum die Neustrukturierung , Auslöser war interner Unmut über die neuen Regeln. Hintergrund ist Personalknappheit für die Kinderkrankenpflege, die laut Klinikumsangaben durch neue bundesweite Vorgaben, wie die sogenannte Qualitätssicherungs-Richtlinie für Frühgeborene entstanden ist. Demnach muss zum Beispiel seit dem vergangenen Jahr das Verhältnis von intensivtherapiepflichtigen Frühgeborenen unter 1500 Gramm zu Pflegekräften zu jeder Zeit eins zu eins betragen. Diesen rechtlichen Vorgaben könne man kurzfristig nicht allein durch die Neueinstellungen qualifizierter Pflegekräfte begegnen, hatte das Klinikum deutlich gemacht. Daher überdenke man die zentrale Unterbringung aller Kinder und Jugendlichen in einer eigenen Station, um flexibler auf Engpässe reagieren zu können. Gleichwohl sei weiter gewährleistet, dass Kinder in den Bereichen Chirurgie, HNO oder in der Augenklinik auch weiter von entsprechenden Fachärzten behandelt würden – auch nach möglichen Operationen, so das Klinikum.

Die Potsdamer Kinderstation bildet zusammen mit ihrer Partnereinrichtung in Brandenburg/Havel die Kinderklinik Westbrandenburg, in der pro Jahr nach eigenen Angaben mehrere tausend Patienten behandelt werden – darunter 3000 Kinder und Jugendliche mit speziellen Erkrankungen. Unter anderem wirbt das kommunale Haus mit dem Qualitätssiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“, das von mehreren Gesundheitsverbänden vergeben wird. 

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