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Der Jutekiez im Zentrum Ost ist fast fertig, nur an den Außenanlagen wird noch gearbeitet.

© Ottmar Winter

Potsdamer Jutekiez: Vom Industriestandort zum Wohnviertel

Auch im Zentrum Ost ist die Nachfrage nach Wohnraum groß: Bereits 80 Prozent der Wohnungen im fertiggestellten Jutekiez sind bereits vermietet. 

Potsdam - Der Stadtteil wächst: Wo vor einigen Jahren nur eine Brache mit der Ruine der ehemaligen Jutespinnerei zu sehen war, befindet sich nun ein komplett neuer Kiez zwischen Lotte-Pulewka-Straße und Wiesenstraße – der Jutekiez. Noch sieht es hier und da ein wenig nach Baustelle aus, doch sämtliche Neubauten sind fertig und zu rund 80 Prozent vermietet. Das teilte Anne-Sophie Fahldieck von der „Wohnen an der Nuthe Vermögensverwaltungs GmbH“ auf Anfrage der PNN mit, die im Auftrag der Magdeburger Getec-Gruppe für die Vermietung und Verwaltung der Wohnungen zuständig ist. 

414 Wohnungen, verteilt auf sieben Gebäudekomplexe, bilden das Ensemble, das sich rund um die bereits 2019 sanierte Jutespinnerei gruppiert, in der sich 29 Eigentumswohnungen befinden, jeweils zwischen 67 und 125 Quadratmeter groß). Nur die Außenanlagen sind derzeit noch in Arbeit, dazu gehören drei Spielplätze für Kinder verschiedener Altersgruppen. Die U-förmigen Gebäude A und B, die sich direkt an der Lotte-Pulewka-Straße befinden, bilden die nördliche Begrenzung des Geländes, im Westen befinden sich die drei Stadtvillen C, D und E nahe dem Ufer der Nuthe. Abgeschirmt vom Lärm der Friedrich-List-Straße, der Nutheschnellstraße und der Bahntrasse wird der Kiez im Süden und Osten von den fünfgeschossigen Gebäuden G und F begrenzt. Beide Blöcke mit jeweils 117 Wohnungen sind voll vermietet, der Schwerpunkt liegt hier auf dem „Mikrowohnen“, also möblierten Ein- und Zwei-Raum-Apartments zwischen 23 und 40 Quadratmetern Größe.

Noch gibt es Wohnungen zu mieten

Beworben wurden diese anfangs unter dem Stichwort „Studentenwohnen“ ab 550 Euro, bis zu 800 Euro kann eine Wohnung hier kosten, inklusive Wasser, Strom und W-Lan. Das Unternehmen selbst bezeichnete das Haus G als „Studenten- und Beamtenblock“ und verriet damit, welche Zielgruppe es ansprechen will. Alexander Gottschald, Projektentwickler der Jutespinnerei Potsdam Vermögensverwaltung, die ebenfalls der Getec-Gruppe untersteht, hatte im vergangenen Jahr geschätzt, dass rund 60 Prozent der Mieter im Haus G Studierende seien.

Freie Wohnungen gibt es noch in den anderen Blöcken, in denen sich Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen mit Zuschnitten zwischen 47 und 130 Quadratmetern befinden. Welche davon noch zu vermieten sind, kann auf der Webseite www.wohnen-an-der-nuthe.de eingesehen werden. 

Alle Häuser im Jutekiez verfügen über Balkone, Terrassen und Aufzüge, die Fenster haben eine dreifache Schall- und Sonnenschutzverglasung. Neben Räumen für Fahrräder und Kinderwägen gibt es auch Tiefgaragen mit 121 Stellplätzen sowie 22 Außen-Parkplätzen. 

65 Millionen Euro wurden investiert

Mit der Fertigstellung des Jutekiezes ist ein ehemaliges Industriegelände zum Wohnviertel geworden: 1862 war hier Potsdams erste Industrie-Spinnerei gegründet worden, die Errichtung der Fabrikhalle erfolgte ein Jahr später. Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Lager für Waren des täglichen Bedarfs genutzt. Nach der Wende verfiel das 2,3 Hektar große Gelände zusehends, 2006 wurden alle leerstehenden Gebäude bis auf die denkmalgeschützte Fabrikhalle abgerissen. Im Jahr 2014 erwarb die „Wohnen an der Nuthe Vermögensverwaltungs GmbH“ das Grundstück. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 65 Millionen Euro in das Gelände investiert, davon elf Millionen für die Sanierung der Jutespinnerei. 

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