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Trotz des Fundes gingen die Bauarbeiten in der Nördlichen Speicherstadt am Dienstagvormittag vorerst weiter.

© Hajo von Cölln

Update

Hauptbahnhof und Lange Brücke werden gesperrt: Am Donnerstag Bombenentschärfung in Potsdam

In Potsdams Innenstadt wurde erneut eine Bombe gefunden. Am Donnerstagmorgen wird wegen der Entschärfung das Gebiet rund um den Hauptbahnhof umfangreich gesperrt.

UPDATE: Eine Übersicht zu den wichtigsten Fragen rund um die anstehende Entschärfung finden Sie hier.

Potsdam - Für Potsdam gehört es schon fast zu Routine. Unangenehm ist es trotzdem: Wieder ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden, wieder müssen tausende Anwohner ihre Wohnungen verlassen, wieder wird der Verkehr in der Stadt massiv beeinträchtigt. Seit August ist es bereits die vierte große Bombenentschärfung in der Nähe der Innenstadt.

Bereits am Montag war der 250 Kilogramm schwere Sprengkörper US-amerikanischer Bauart entdeckt worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Damit bestätigte sie entsprechende PNN-Informationen aus Landtagskreisen. Der Zünder soll vor Ort entschärft und durch eine gezielte Sprengung vor Ort unschädlich gemacht werden. Der Fundort befindet sich unweit des Potsdamer Hauptbahnhofes. Die Bombe war bei Bauarbeiten gefunden worden. Insgesamt ist die Fliegerbombe der Weltkriegssprengkörper Nummer 194 seit 1990 in der Landeshauptstadt. In der Statistik werden Fliegerbomben ab 50 Kilogramm erfasst.

Rund 5900 Menschen müssen aus ihren Wohnungen

Ab 8 Uhr wird nach den Angaben ein Sperrkreis um den Fundort in der nördlichen Speicherstadt am Leipziger Dreieck gezogen. Etwa 5900 Menschen, die innerhalb des Sperrkreises leben, müssen diesen bis 8 Uhr verlassen. Zudem sind etwa 600 Menschen betroffen, die nicht an ihren Arbeitsplatz können. Der Sperrbereich wird begrenzt durch die Dortustraße, Yorckstraße, Am Kanal, Burgstraße, die Nuthe, Humboldtring, Friedhofsgasse, die Wirtschaftswege rund um den Brauhausberg sowie in der Templiner Vorstadt die Templiner Straße, Leipziger Straße und den Stichweg zum Havelufer.

Der Sperrkreis

Im Sperrgebiet befinden sich unter anderem die Staatskanzlei Brandenburg, der Landtag sowie mehrere Ministerien, der Hauptbahnhof, die Polizeidirektion, zwei Pflegeheime, eine Einrichtung des betreuten Wohnens, die Comenius-Schule, das Sport- und Freizeitbad „blu“, das Hotel Mercure, das Rechenzentrum, der Neue Markt, der Alte Markt, die Freundschaftsinsel, das Extavium, und die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB).

Kulturelle Einrichtungen bleiben geschlossen

Das Potsdam-Museum, das Filmmuseum, das Kunstmuseum Barberini und das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte sowie die Volkshochschule und die Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum müssen ab 8 Uhr bis zum Ende der Sperrungen geschlossen bleiben.

Während der Sperrung steht das soziokulturelle Zentrum Freiland in der Friedrich-Engels-Straße als Aufenthaltsort für Betroffene zur Verfügung.
Wegen der Sicherheitsmaßnahmen kommt es zu umfangreichen Verkehrsbehinderungen. So wird unter anderem die wichtige Lange Brücke gesperrt. Einschränkungen gibt es auch im Regionalverkehr und bei der S-Bahn. Der Potsdamer Hauptbahnhof ist ab 8 Uhr komplett gesperrt.

Beeinträchtigungen auch bei Tram und Bus

Sobald der Sperrkreis abgesichert ist und der Sprengmeister mit der Entschärfung beginnt, wird der Verkehr auf den Tramlinien 91, 92, 93, 96 und 98 komplett unterbrochen. Ab 8 Uhr fahren sie ohne Halt zwischen Platz der Einheit und Friedhofsgasse durch. Auch der zentrale Knotenpunkt für den Busverkehr am Potsdamer Hauptbahnhof liegt im Sperrkreis.

Sämtliche Busse starten und enden deshalb ab 8 Uhr am Platz der Einheit in Richtung Nord und West sowie in am Rathaus Babelsberg in südliche und östliche Richtung. Die Vollsperrungen gelten bis zur offiziellen Entwarnung. Hermannswerde ist während der Sperrung per Fähre erreichbar.

Die S-Bahnen in Richtung Berlin starten und enden ab 8 Uhr am S-Bahnhof Babelsberg. Wie mit dem Regionalzügen verfahren wird, war am Dienstag noch unklar: Wegen einer Baustelle zwischen Wannsee und Griebnitzsee enden die Züge des RE1 sowie der RB21 und RB22 ab Dienstagabend 22 Uhr in Charlottenburg. Eigentlich fahren sie ab dem Potsdamer-Hauptbahnhof weiter Richtung Brandenburg an der Havel und Magdeburg. Bei früheren Sperrungen wurden die Züge über Spandau und Potsdam-Golm umgeleitet. Doch dies ist nun wegen einer Baustelle auf dem Berliner Außenring nicht möglich.

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